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Kultur: Kunst und Klänge in der Kolonie

Fest zum Jubiläum in der Alexandrowka

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Im eigenen Garten fing es an. Dort haben Lutz Andres und Alexander Beck-Anissimoff, Nachbarn in der Alexandrowka, im Jahr 2002 Instrumente und elektronische Geräte aufgestellt, um herauszufinden, ob sie eine gemeinsame künstlerische Sprache finden können, die mit der sie umgebenen Natur und Architektur harmoniert. Der Musiker Andres und der Lichtdesigner und Tontechniker Beck-Anissimoff haben sie gefunden. Am Samstag werden sie diese Sprache, um ein paar weitere Stimme erweitert, in der ganzen Alexandrowka erlebbar machen.

Unter dem Motto „Kunst, Klänge & Kulinarisches“ laden die Bewohner der Russischen Kolonie ab 19 Uhr zu einem „festlichen Abend“ ein. Anlass ist die Fertigstellung und der Einzug von 12 russischen Soldatensängern in die markanten Holzhäuser vor 180 Jahren. Was 2002 als sehr ruhiger Abendspaziergang mit künstlerischem Begleitprogramm in den Gärten von Andres und Beck-Anissimoff begann, soll nun zu einer „großen dramaturgischen Einheit aus Licht, Klängen, Geräuschen und Improvisationen im gesamten Bereich rund um das Andreaskreuz“, dem Mittelpunkt der russischen Kolonie, werden, wie es auf der Pressekonferenz gestern hieß. Gegen 21.45 Uhr soll die Performance „Licht & Klang am Andreaskreuz“ beginnen, so Lutz Andres. Bis 23 Uhr werden in 12 Bild- und Klangszenen Episoden aus der Geschichte der Alexandrowka erzählt.

„Da wird kein Jazz, kein Rock und keine Klassik gespielt“, sagte Andres. Ein Naturklangbild soll zu erleben sein, in dem zwischen „traditionell und schräg“ Geräusche und elektronische Musik vermischt werden. Dazu wird Beck-Anissimoff Bilder auf Bäume, Sträucher und auch Häuser projizieren. Der Caputher Manfred Friedrich wird dazu seine so genannten mikrofotografischen Bilder – unter dem Mikroskop fotografierte kristalline Strukturen – auf einer Leinwand zeigen.

Doch bevor das Fest zum Jubiläum mit der Performance am Andreaskreuz seinen Höhepunkt erreicht, wird den Besuchern in der Kolonie ein breites Programm geboten. Neben Märchen, für Kinder ab 20.45 Uhr und ab 21.30 Uhr mit erotischen Einflüssen für Erwachsene, bieten Tatjana Chynko auf dem Akkordeon und das Berliner Troika-Ensemble russische Musik. In der Teestube gibt es russische Spezialitäten. Für ein Extra-Menü mit „Sitzplatz-Garantie“, wie Teestuben-Betreiber Thomas Hein sagte, seien noch Plätze frei. Neben dem Museum Alexandrowka, das bis 21.30 Uhr geöffnet hat und für Kinder die berühmten russische Trickfilme vom Hasen und Wolf „Nu pogody!“ zeigt, wird auch Familie Andres ihr Haus für interessierte Besucher öffnen.

Da die Alexandrowka für das Fest am Samstag für den Autoverkehr gesperrt ist, wird eine Postkutsche zwischen Kolonie und Innenstadt verkehren. Und sollte „Kunst, Klänge & Kulinarisches“ zu einem Erfolg werden, sind Wiederholungen wahrscheinlich. In zwei Jahren gelte es schließlich, das 180-jährige Jubiläum der Russischen Kirche auf dem Pfingstberg zu feiern, so Andres. Dirk Becker

Bestellungen für das Extra-Menü in der russischen Teestube sind erforderlich: Tel.: (0331) 200 64 78.

Dirk Becker

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