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Erste Vinosage in Potsdam: Kunst, Wein und Vergnügen

Sperl Galerie und In Vino veranstalteten die erste Vinosage und 500 Gäste kamen.

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Einem ganz einfachen Rezept folgte am Samstagabend die erste Potsdamer Vinosage zu der rund 500 Gäste kamen: frisch-inspirierende Kunst, von Aromenvielfalt bedachter Wein, gewürzt mit leichter Musik. Zwei markante Potsdamer Einrichtungen haben sich für die Veranstaltung zusammen gefunden und ein launiges Fest ausgestattet, das bei den Besuchern mit großem Wohlgefallen und Lob bedacht wurde. „Wir haben ganz bewusst das berühmte ,Sommerloch' für die Vinosage gewählt und wollten es füllen“, sagen Ursula und Rainer Sperl von der Galerie Sperl sowie Monika Lange und André Zibolsky, Inhaber der Weinhandlung In Vino. Auch im „Sommerloch“ ist natürlich Qualität vonnöten. Und die war reichlich vorhanden. Auch der Sommerfest-Ort war gut gewählt: der Platz vor der Galerie Sperl in der Friedrich-Ebert-Straße, zwischen Stadtschloss und Bildungsforum gelegen. Hinter der „Container-Installation“ war die Atmosphäre intim und bot der großen und doch gemütlichen Runde Unterhaltung pur.

„Die Kunst ist zwar nicht das Brot, aber der Wein des Lebens“, so brachte es der Dichter Jean Paul auf einen Nenner. Zwei Winzer, zwei Künstler sowie zwei Bands gestalteten den Abend. In Vino präsentierte die Winzer Florian Feth vom Weingut Feth-Wehrhof in Rheinhessen sowie Felix Meyer vom Weingut Meyer-Fonné im Elsass. Nicht nur, dass man Riesling, Grauburgunder, Pinot Blanc, Gewürztraminer oder Dornfelder an Ort und Stelle genießen konnte, dazu Käse- und Schinkenspezialitäten und Brot, man erfuhr auf der kleinen Bühne von den beiden Winzern, die nach Potsdam anreisten, auch so maches über ihr Weingut, über den Anbau und über die Weine selbst.

Natürlich hatte wohl jeder Besucher seine eigene Vorliebe nicht nur in Sachen Wein, sondern auch in der Kunst. Die konnte man in der Galerie begutachten. Ursula und Rainer Sperl stellen in ihrer aktuellen Ausstellung „Fokus junger Künstler“ Lezzueck A. Cooesemans aus Guatemala , sowie den Magdeburger Max Grimm vor. Die Bilder beider Maler und Grafiker schäumen nur so von fantasievollen Einfällen. Cooesemans, der unter anderen an der Bauhaus-Universität Weimar studierte, liefert ironisch-liebevolle Einblicke in das oft seltsame Verhältnis von Tier und Mensch. Geometrische Formen und Muster, abstrakte Figuren werden bei Max Grimm, der sich in der Pop-Art zu Hause fühlt, zu immer neuen Konstellationen komponiert. Ein fast unersättlicher Farbenrausch versetzt den Betrachter wohl in Begeisterung. So war es nicht verwunderlich, dass gleich mehrere Vinosage-Besucher am Abend einen Siebdruck mit nach Hause trugen.

Bis Ende 2017 kann die Sperl Galerie noch im Gebäude der Fachhochschule mit Ausstellungen aufwarten. Dann soll das DDR-Gebäude bekanntlich aus dem Potsdamer Stadtbild verschwinden. Aber der Optimismus der Galeristen ist nicht tot zu kriegen. „Wir stellen uns auf die jeweilige Situation ein und hoffen, dass wir auch dann wieder die Tür zu unserer Galerie öffnen, eben an einem anderen Ort“, sagt Ursula Sperl den PNN. Der große Zuspruch der Ausstellungen bei Sperls berechtigt die Hoffnung, dass es dann weitergeht.

Konnte man in der weiträumigen Galerie der Kunst in aller Ruhe und Stille begegnen, ging es draußen fröhlich, ja manchmal inspirierend zu zwischen Besuchern und unterhaltender Musik zu. Modern Jazz sowie Soul vom Feinsten musizierten das Quintett twenty P off aus Dänemark und die hiesige mueller-mueckenheimer-Band hatte für den Abend Swing, Klezmer, Country und Latin Music im weit gefächerten Repertoire. Nur ein Paar traute sich zunächst auf die Tanzfläche. Doch Einsamkeit war da nicht angesagt, denn mueller-mueckenheimer heizte zusätzlich zu den sommerlich warmen Temperaturen den Vinosage-Gäste so richtig ein. Und fast niemand blieb still sitzen, denn die tänzerisch-rhythmische Bewegung rundete das Genuss-Paket ab. Der Wunsch nach einer Fortsetzung im kommenden Jahr war nicht zu überhören.

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