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Kultur: Kur für einen Oldtimer

Der Filmvorführwagen des Filmmusuems von 1957 wird restauriert

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Der Filmvorführwagen des Filmmusuems von 1957 wird restauriert Das Vehikel war ein Hingucker während des Kinosommers auf dem Neuen Markt. Der S 4000 aus den Zwickauer Horch-Werken ist ein Relikt aus frühen DDR-Tagen, Baujahr 1957, ein wahrer Oldtimer. Im Kastenaufbau war die Technik versteckt, alte Filmvorführmaschinen der Marke Ernemann, die während des Sommers alte und neue Streifen an die Leinwand am Neuen Markt geworfen haben. „Wir haben den Lastkraftwagen kurz nach der Wende in Pritzwalk gesichert“, erinnert sich der ehemalige Filmvorführer Klaus-Jürgen Gehrt. Ein weiterer S 4000, aus Rathenow erstanden, wurde ausgeschlachtet, um den Filmvorführwagen, der früher Kintoppkitsch und aktuelle DDR-Streifen zu Zeltplätzen und Autokinos brachte, wieder auf Vordermann zu bringen. Doch die vergangenen 14 Jahren sind nicht spurlos an dem blaugrauen Oldtimer vorübergegangen. Rostflecke zieren die Schweißnähte auf der Motorhaube, der Kastenaufbau knarrt bedenklich, überhaupt: Dieser so genannte Koffer ist ziemlich angegriffen“, hat Restaurator Dietmar Linke erkannt. Eine Frischzellenkur steht an. Allein für das Fahrzeug, wie der jetzige Kinoleiter Kay Schönherr betont. „Die Filmvorführmaschinen sind tadellos in Schuss.“ Wie lange die Restaurierung des S 4000 dauern wird, kann Linke noch gar nicht abschätzen. „Wir müssen erst einmal eine genaue Prüfung vornehmen, was überhaupt gemacht werden muss.“ Eins jedoch ist sicher: Es werde sehr kostenintensiv, glaubt Linke. Spätestens zum Wissenschaftssommer 2005 soll jedoch das alte IFA-Gefährt wieder zur Verfügung stehen. Dann planen die Kinovorführer des Filmmuseums mit einer Reihe „Wissenschaft und Entdeckungen“ das Themenjahr zu begleiten. Außerdem wolle man auch wieder für außergewöhnliche Freiluft-Kino-Erlebnisse am Neuen Markt sorgen, so Kay Schönherr. Nicht verlegen sind die Film- und Oldtimer-Enthusiasten darum, um Spenden zu bitten. „Wir würden uns freuen, wenn Kino-Liebhaber uns finanziell unterstützen, damit diese Art Kinogeschichte weiterhin erhalten bleibt“, so Gehrt. KG Kontakt: Telefon: 0331/ 27181 17 , E-Mail: schoenherr@filmmuseum-potsdam.de

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