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Kultur: Kurzweilig

Kammerakademie: „Till Eulenspiegel“ im Nikolaisaal

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Die Geschichten vom Leben und den grotesken Abenteuern des Till Eulenspiegel wurde in dem Volksbuch „Ein kurtzweilig Lesen von Dil Ulenspiegel“ um 1510/11 überliefert. Bis heute lacht man über ihn: Till Eulenspiegel ist der bekannteste Narr der Welt, ein Sinnbild der Schadenfreude und des Spottes. Lachen oder schmunzeln konnte man über die Streiche im Foyer des Nikolaisaals nicht, dazu waren sie zu einfach gestrickt.

Aber die jungen Zuschauer – es waren vor allem Kita-Kinder – konnten kurzweilige 45 Minuten mit Till Eulenspiegel verbringen. Nicht nur ein kleiner Schelm ärgerte die Bewohner einer Stadt, sondern mehrere Tills waren aufgeboten. Schließlich hat wohl fast jedes Kind etwas von einem Eulenspiegel, das Kesse, das Vorwitzige, die Lust an Übertreibungen. Doch das Wesentliche der Figur, seinen Mitmenschen den Spiegel vorzuhalten und sie so auf ihre Schwächen und Verfehlungen hinzuweisen, blieb aus.

Die Kammerakademie Potsdam mit ihren Musikern Isabel Stegner, Viola, Matthias Leupold, Violine, und Christoph Knitt, Fagott, benutzten die Geschichte vielmehr, um den Kindern die Instrumente vorzustellen, ihnen Erfahrungen mit dem Klang, dem Rhythmus und dem Zuhören zu ermöglichen. Die Geigerin Isabel Stegner erzählte die Geschichten und animierte gemeinsam mit ihren Kollegen sowie den spielfreudigen Darstellern von der Goethe-Schule zum Mitsingen. Den bunten Rahmen gaben die von den Babelsberger Schülern gemalten Stadtansichten.

Die Musik wählte man aus Robert Schumanns „Album für die Jugend“ mit den Stücken „Der fröhliche Landmann“, „Der wilde Reiter“ und der Soldatenmarsch. Und so lernte man ganz nebenbei und spielerisch Musik eines bedeutenden Komponisten kennen.

Ein gelungener Einstieg für Kinder in die „klassische Musik“.Klaus Büstrin

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