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Kultur: Lächel-Konzert

Fat Chaplin rockten im Nil-Studentenclub

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Es ist ein passender Abschluss: Das Lied für „den lustigen bekloppten Affen“, „Funky Monkey“, widmen Fat Chaplin am Ende ihres Konzerts den rund vierzig begeisterten Zuschauern, die vor ihnen stehen. So viele sind im Nil-Studentenclub am Neuen Palais zusammen gekommen, um die Potsdam-Wittenberg-Leipzig-Mischmasch-Band anzufeuern. Und möglicherweise auch, um sich von der Lebensfreude anstecken zu lassen, die Fat Chaplin in ihre Musik legen. Denn die Band, obwohl noch recht jung, schafft es mit ihren Kompositionen und Interpretationen bereits, in einem kleinen Saal völlige Hochstimmung auszulösen. Rockstars im Miniformat.

Fat Chaplin funktionieren live als klassische Vier-Mann-Besetzung: Schlagzeuger, zwei Gitarristen sowie mit Frontmann Maik Frosch Bassist und Sänger in einem. Zusammen spielen sie schlicht und einfach Rock’n’Roll. Klingt eigentlich nicht weiter spektakulär.

Doch was Fat Chaplin herausragend macht, ist ihr lässig ausgespielter Variantenreichtum, die gefühlte Abwechslung in ihrer Musik. So hören die Besucher verschiedenste Einflüsse, von Grunge á la Nirvana bis hin zu Stoner Rock á la Queens Of The Stoneage, von Punk bis hin zu Heavy Rock aus den siebziger Jahren.

Das Ergebnis klingt sehr frisch und recht spannend, dazu melodiös, die Spielfreude ist ihnen anzusehen. Da der Studentenclub keine echte Bühne hat, sondern die Band ebenerdig auf Höhe mit dem Publikum steht, nur von vier Kerzen und einem Scheinwerfer im Rücken der Musiker angeleuchtet wird, reduziert sich die Show auf das Wesentliche: Das Miteinander zwischen Band und Publikum in Ermangelung technischer Bühnenspielereien. Dies funktioniert, schon kurz nach den ersten Takten tanzen einzelne Gäste mit. Oder schütteln nur einfach ihre Haare.

Zur Abwechslung spielen Fat Chaplin zwischen vielen ihrer dynamischen Stücke auch ein paar Semi-Balladen, „der Liebe“ gewidmet, aber nicht schnulzig. Dies liegt wohl an der leicht angerauhten Stimme von Maik Frosch, die wie die Musik von Fat Chaplin wandelbar und ausdrucksstark aus den Boxen schallt. Zudem strahlt er die jubelnden Zuschauer immer wieder mit einem breiten Grinsen an. Kurz und gut: Ein Lächel-Konzert gegen Alltagsfrust.Henri Kramer

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