Kultur: Lebenslieder eines Theatermimen Gisbert-Peter Terhorst singt in Babelsberg
Der Babelsberger Komponist Karl-Ernst Sasse, der vor neun Jahren starb, hat allein für nahezu 500 Filme die Musik geschrieben, mit einer zumeist eingängigen, sich aber dem Publikum nie anbiedernden Tonsprache. In seinem Ouevre findet man auch etliche Chansons und Lieder.
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Der Babelsberger Komponist Karl-Ernst Sasse, der vor neun Jahren starb, hat allein für nahezu 500 Filme die Musik geschrieben, mit einer zumeist eingängigen, sich aber dem Publikum nie anbiedernden Tonsprache. In seinem Ouevre findet man auch etliche Chansons und Lieder. Der Schauspieler Gisbert-Peter Terhorst nennt diverse dieser kleinen Kostbarkeiten sein Eigen. Karl-Ernst Sasse hat sie dem Potsdamer Künstler überlassen, weil er wusste, dass sie bei ihm gut aufgehoben sind und sie von ihm bei Auftritten bestens gehoben werden. Viele Lieder Sasses haben aber noch nicht den Weg in die Öffentlichkeit gefunden. Gisbert-Peter Terhorst wird am morgigen Samstag im Kulturhaus Babelsberg einige in seinem neuen Programm „Frühmorgens in der Wanne geht es los - Lebenslieder eines Theatermimen“ bekannt machen.
Doch auch Lieder anderer Komponisten, die sich im Laufe seines Theater- und Kabarettlebens angesammelt haben, werden zu hören sein. Das ergibt, wie der Künstler selbst sagt, einen Mix aus komischen aber auch tragischen Liedern. Begleitet wird Terhorst von dem vielseitigen Konzertpianisten Jörg Daniel Heinzmann, der unter anderen die musikalischen Auftritte der Schauspielerin Rita Feldmeier am Hans Otto Theater begleitet. Erinnert sei an die Theaterabende über die Diseusen Marlene Dietrich und Hildegard Knef. Terhorst lernte Heinzmann bei der gemeinsamen Arbeit zur Inszenierung „Veronika der Lenz ist da“ im Theater am Kurfürstendamm in Berlin kennen.
Der gebürtige Potsdamer Gisbert-Peter Terhorst, der in den vergangenen Tagen seinen 70. Geburtstag feierte, hat in seinem Schauspielerleben, das 1965 mit dem Studium an der Babelsberger Filmhochschule begann und danach am Magdeburger Theater sowie am Hans Otto Theater, im Obelisk-Kabarett in Potsdam, in einer Vielzahl von Film-, Fernseh- und Theaterrollen fortgesetzt wurde, immer wieder gern gesungen. Er studierte Chansonprogramme ein, mit denen er durch die Lande tourte. Dabei hatte er in Karl-Ernst Sasse einen klugen Berater. Die witzig-ironische Art, mit der Terhorst die Lieder und Chansons an die Frau und den Mann bringt, nahm und nimmt stets für sich ein und verrät einen Künstler, der alles andere als oberflächlich sich den Liedern nähert. Oftmals haben sie auch heute noch eine erstaunlich aktuelle Aussage. Als eine große Anerkennung für den singenden Schauspieler Terhorst galten die beiden Auszeichnungen beim renommierten DDR-Chansonfestival in Frankfurt an der Oder. Auch für Kinder und mit Kindern hat er gern gearbeitet. Dabei reizte es ihn, mit ihnen gemeinsam zu singen. Die Schallplattenaufnahme mit dem fröhlichen „Liederspielplatz“ aus dem Jahre 1988 ist dafür ein beredtes Zeugnis.
In den vergangenen Jahren war der Schauspieler vor allem in Theaterrollen zu erleben, unter anderen in der Hamburger Aufführung des Udo-Jürgens-Musicals „Ich war noch niemals in New York“ oder in Carl Zuckmayers „Der Hauptmann von Köpenick“, „Das glückliche Paar“ von Curth Flatow oder „Die Lokomotive“ von André Roussin im Theater am Kurfürstendamm. In all seinen Auftritten offenbart sich die wunderbare komödiantische Vielseitigkeit des Schauspielers, der man des Öfteren in Potsdam wieder begegnen möchte. Klaus Büstrin
Lieder- und Chansonabend mit Gisbert-Peter Terhorst und Jörg Daniel Heinzmann am morgigen Samstag um 19.30 Uhr im Awo-Kulturhaus Babelsberg, Rudolf-Breitscheid-Straße / Ecke Karl-Liebknecht-Straße. Karten gibt es an der Abendkasse.
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