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Kultur: Lebensnahe, farbenreiche Musik Uraufführung von Näthers Klarinettenkonzert

Gisbert Näther ist als Musiker und Komponist gut beschäftigt. Und beides bringt er auch in guten Einklang.

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Gisbert Näther ist als Musiker und Komponist gut beschäftigt. Und beides bringt er auch in guten Einklang. Es scheint, dass das Musizieren in der Horngruppe des Deutschen Filmorchesters, die vielfältigen Musikaufnahmen im Studio, die Konzertreisen mit dem Klangkörper sowie das Komponieren in den eigenen vier Wänden stets eine ansteckende Energie in ihm auslöst. Dafür ist natürlich eine gute Koordination Voraussetzung.

Als Komponist ist Gisbert Näther sehr gefragt. Das Ouevre ist umfangreich. Kammer- und Orgelmusik, Werke für Orchesterbesetzung, Lieder oder Musik für Kinder kann man in seinem Werkverzeichnis finden. Darin entdeckt man neben traditionellen Besetzungen auch immer wieder Ungewöhnliches, ja Experimentelles. Der Potsdamer lässt sich kompositorisch nicht festlegen. Das Ergebnis: lebensnahe heutige Musik, die die Zuhörer nicht verschrecken will.

Sein neuestes Werk wird am heutigen Freitag in der Babelsberger Friedrichskirche am Weberplatz uraufgeführt. Das Sinfonieorchester Collegium musicum Potsdam unter der Leitung von Knut Andreas spielt das Klarinettenkonzert op. 179. Als Solist konnte das langjährige Mitglied der Kammerakademie Potsdam und des Persius-Ensembles Matthias Simm gewonnen werden. Auf dem Programm des Sinfoniekonzertes stehen außerdem die Filmmusik zu „Krieg und Frieden“ von Nino Rota sowie die 2. Sinfonie c-Moll op. 17 von Peter Iljitsch Tschaikowski.

Gisbert Näther vertraute bereits vor einigen Jahren den Mitgliedern des Liebhaberorchesters Collegium musicum eine Komposition an: das Concerto romantico. „Es hat mir gefallen, mit welcher Liebe der Dirigent Knut Andreas und seine Musiker das kleine freundliche Werk erarbeiteten und es schließlich mit Erfolg zur Uraufführung brachten“, erzählt Näther. Gern ist er nun wiederum der Bitte des Orchesters gefolgt, ein Konzert zu schreiben, in dem die Klarinette im Zentrum steht. Er wählte dafür die klassische dreisätzige Form: schnell, langsam, schnell. Die technischen und musikalischen Ansprüche für den Solisten sowie den Klangkörper sind nicht unerheblich. „Ich wollte vor allem dem Soloinstrument eine breite Palette von Ausdrucksmöglichkeiten geben. Dabei sollten der große tonliche Umfang der Klarinette und ihre dynamische Breite voll ausgeschöpft werden.“ Dies war beispielsweise bei Carl Maria von Webers Klarinettenkonzerten noch nicht so möglich, obwohl er ja für ein damaliges modernes Instrument schrieb. Doch die Klarinette hat sich im Laufe der Jahrzehnte immer mehr perfektioniert. Gisbert Näthers Anliegen war, eine spannungsreiche Musik zu komponieren, die durch die verschiedensten musikalischen Farben und durch dynamische Steigerungen erreicht wird – eine lebensfrohe Komposition.

Wenn heute das Klarinettenkonzert verklungen ist und in den Zuhörern hoffentlich noch nachklingt, hat Gisbert Näther seine Gedanken bereits auf die kommende Uraufführung gerichtet. Bei den renommierten Poetischen Liedertagen „MelosLogos“ in Weimar wird die Deutsche Streicherphilharmonie unter dem Dirigat von Michael Sanderling den Sinfonischen Prolog „Und der Mensch versuche die Götter nicht“ musizieren. Klaus Büstrin

Konzert am 3. November, 19.30 Uhr, Friedrichskirche am Weberplatz, Eintritt 6/erm. 4 Euro

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