Kultur: Lesung aus Werner Bräunigs „Rummelplatz“
Der wiederentdeckte und seit seinem Erscheinen viel beachtete Roman „Rummelplatz“ von Werner Bräunig wird zu den Berlin-Brandenburgischen Buchwochen am Dienstag, den 30. Oktober um 19 Uhr in der Stadt- und Landesbibliothek vorgestellt.
Stand:
Der wiederentdeckte und seit seinem Erscheinen viel beachtete Roman „Rummelplatz“ von Werner Bräunig wird zu den Berlin-Brandenburgischen Buchwochen am Dienstag, den 30. Oktober um 19 Uhr in der Stadt- und Landesbibliothek vorgestellt. Zu Gast ist die Lektorin und Herausgeberin Angela Drescher vom Aufbau-Verlag. Der Schauspieler und Regisseur Frank Arnold liest Passagen aus dem Werk.
Das Buch gehörte zu den wichtigsten Neuerscheinungen der diesjährigen Frühjahrsmesse und rehabilitiert einen in der DDR gescheiterten Autor. Werner Bräunig zeichnet darin ein ungeschminktes Bild von den Gründerjahren in Deutschland und spannt auf 621 Seiten den Bogen vom Erzgebirge bis zum Rhein. Dieses großartige Panorama des Nachkriegsdeutschland fiel auf dem berüchtigten 11. Plenum des ZK 1965 der Zensur zum Opfer und konnte damals nicht veröffentlicht werden.
Schlimmer als die Ruinen sind kurz nach Kriegsende die Entwurzelung und der desolate Zustand der Menschen. In der „Wismut“, dem riesigen Abbaubetrieb für Uranerz in der DDR, treffen sie aufeinander, die Heimkehrer und Glücksritter, deutsche Bergleute und sowjetische Schachtleitung. Dieser Staat im Staate spiegelt die Situation in der deutschen Republik, den verbissenen Aufbauwillen ebenso wie sich abzeichnende Fehlentwicklungen, die im 17. Juni 1953 kulminieren. Karten unter Tel. 0331–289 6600.kip
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: