Kultur: Liebesverwirrungen am Bornstedter See
Das Poetenpack spielt ab 15. Juli elf Mal William Shakespeares geniale Komödie „Ein Sommernachtstraum“ auf dem Krongut
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Das Poetenpack spielt ab 15. Juli elf Mal William Shakespeares geniale Komödie „Ein Sommernachtstraum“ auf dem Krongut William Shakespeares schönste Komödie „Ein Sommernachtstraum“ hat in diesem Sommer in der Bornstedter Ribbeckstraße Hoch-Zeit. Zwei Inszenierungen warten auf einen schönen Sommer, aber der „Sommernachtstraum“ kann sich manchmal auch ohne warme Sommerabende einstellen, jedenfalls wenn es dem Zuschauer bei Aufführungen warm ums Herz wird. So geschehen bereits bei den Liebhaberaufführungen im Pfarrhausgarten am Bornstedter See. Ein paar Anwesen weiter wird ab 15. Juli ein weiterer „Sommernachtstraum“ erwartet: auf der romantischen Seebühne des Kronguts Bornstedt. Noch ist die Bühne gefüllt mit dem Bühnenbild und den Requisiten des Stücks „Der Müller von Sanssouci“, das das Hans Otto Theater morgen letztmalig auf dem Krongut spielt. Die Elfe Bohnenblüte (Chris Zambo) und Puck (Lars Wild) müssen also während der gestrigen Pressekonferenz noch mitten auf der Wiese am See ihren Schabernack besprechen, der mancherlei Liebesverwirrungen hervorruft. Der Witz und der Charme, den beide Schauspieler in ihren Rollen an den Tag legen, lässt ab nächste Woche gut zweieinhalb heitere Theaterstunden erwarten. Sicherlich wird die natürliche Traumkulisse mit See, Wiese und Wald ebenfalls viel Poesie in die Aufführung bringen. Das Poetenpack ist d i e freie Theatertruppe, die seit fünf Jahren regelmäßig eine Shakespeare-Komödie auf die Bühne bringt: Komödie der Irrungen, Zwei Herren aus Verona, Viel Lärm um nichts, Der Widerspenstigen Zähmung und nun Ein Sommernachtstraum. Die immer wieder gern benutzte Übersetzung von August Wilhelm Schlegel und Ludwig Tieck hat auch Regisseur Andreas Lüder für die Inszenierung benutzt. „Natürlich wäre eine zeitgenössische Übersetzung mit ihrer heutigen Sprache nicht uninteressant, aber das ist eine Frage des Geldes, der teuren Tantiemen“, so der Regisseur. „Sieben Schauspieler werden in 23 Rollen schlüpfen, die meisten in drei. Für alle eine ungeheure Herausforderung.“ Spannend wird es, wie der Schluss des Stückes funktioniert, denn schließlich müssten im Finale fast alle Darsteller auf der Bühne stehen. In einer Kritik heißt es dazu: „Selbst die größte Hürde am Schluss des Stückes, wenn eigentlich alle Beteiligten beim Hochzeitsfest (...) gemeinsam zuschauen, wie die Handwerkertruppe ihre komische Tragödie von Pyramus und Thsibe aufführen, wird souverän genommen.“ Insgesamt 40 Vorstellungen sind für den „Sommernachtstraum“ in Berlin, Magdeburg, Fürstenwalde und Naumburg vorgesehen. Unter anderen war das Poetenpack mit großem Erfolg beim Shakespeare-Festival im Globe- Theater Neuss zu Gast. Elf Abende sind auf der Krongut-Bühne vorgesehen, zunächst vom 15. bis 18. Juli, dann vom 22. bis 25. Juli sowie vom 27. bis 29. August, jeweils 20 Uhr. Bei den Aufführungen müssen die Zuschauer nicht auf den harten Steinplatten das Stück erleben, sondern auf bequemen Stühlen, die die Musikfestspiele dem Poetenpack zur Verfügung stellen. Bleibt zu hoffen, dass warme Sommerabende uns erreichen, wenigstens das Krongut während des „Sommernachtstraums“. Klaus Büstrin
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