zum Hauptinhalt

Kultur: Literatur für den Sommer

Ein Festival gegen das Sommerloch

Stand:

Das für den Spätsommer geplante Literaturfestival nimmt offenbar konkrete Formen an, auch wenn das Datum noch nicht feststeht. In den kommenden Wochen soll sich entscheiden, ob es in diesem Jahr in Potsdam erstmals ein Sommerfestival mit Autorenlesungen geben wird. Organisatorin Lavinia Frey ist optimistisch, dass es im August oder September stattfinden kann. Auch wenn die Finanzierung des Projekts noch weitgehend ungeklärt ist.

Für die Umsetzung dieser Idee hatte sich bereits im Mai 2012 der Verein lit.pots e. V. gegründet, sagte Lavinia Frey, selbst Mitglied und Mitinhaberin einer Berliner Agentur für Kulturmanagement und Veranstaltungskonzeption, den PNN auf Nachfrage. Die Agentur sei vom Verein mit der Umsetzung der Idee beauftragt worden, so Lavinia Frey. Ihre Firma verfüge über langjährige Erfahrung mit Literaturfestivals und Kontakten zu vielen Autoren und dient damit als Schnittstelle zwischen Kultur, Literatur, Politik – und dem Kunden. Das wäre in diesem Fall die Stadt Potsdam, die ein Festival bekommen soll, um das Sommerloch an Kulturangeboten, das vielfach kritisiert wurde, wenigstens teilweise zu füllen, hieß es Mitte März im Kulturausschuss, wo Lavinia Frey und Richard Gaul, Vereinsvorsitzender, ihre Pläne vorstellten.

Das Literaturevent soll jährlich stattfinden, an zehn Tagen mit Lesungen unterschiedlichster Formate an unterschiedlichen Orten. In diesem Sommer soll es eine abgespeckte Variante an drei Tagen für insgesamt bis zu 1000 Besucher geben. Als Veranstaltungsorte sind bisher das historische Heckentheater am Neuen Palais und der Schlosspark Sacrow für eine Sonntagsmatinee geplant. Hinzu kommen das Waschhaus sowie eine Lesung auf einem Huckleberry-Floß. Angefragt ist auch das Hans Otto Theater. Ob das klappt, sei abhängig von möglichen Sanierungsmaßnahmen, sie sei mit Intendant Tobias Wellemeyer im Gespräch, sagte Lavinia Frey. Potsdam könne mit so vielen unterschiedlichen Möglichkeiten aufwarten, sodass Lavinia Frey hier besondere Autoren, Formate und Orte zusammenbringen möchte.

Neben deutschsprachigen und internationalen Autoren sollen auch hier beheimatete Schriftsteller unter dem Motto „lit.pots local“ lesen. Man denke da beispielsweise an den Potsdamer Schriftsteller John von Düffel, auch Mitglied im Verein lit.pots., sagte Richard Gaul. Konkrete Gespräche mit interessierten Autoren seien allerdings erst möglich, sobald ein genaues Datum für das Festival feststeht. Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt sind Veranstaltungen für Kinder.

Während Lesungen für Kinder kostenlos oder für wenige Euro zu haben sind, könnten Karten für eine Veranstaltung mit namhaften Autoren und einem musikalischem Rahmenprogramm 20 Euro oder mehr kosten. Lavinia Frey rechnet mit Kosten von etwa 100 000 Euro. Mit Stadt und Land, Stiftungen und Partnern aus der Wirtschaft sei man im Gespräch, um über mögliche Förderungen zu sprechen. An ideeller Unterstützung mangelt es nicht. Die 36 Vereinsmitglieder, zumeist aus Potsdam und dem Umland, konnten als Schirmherr den Regisseur Volker Schlöndorff gewinnen, für den künsterlischen Beirat die Schriftsteller Navid Kermani und Cees Nooteboom. Steffi Pyanoe

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })