Kultur: Mehr als nur Musik
20 Jahre Brandenburgische Sommerkonzerte: Sonntag ist Eröffnung
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Dieser Satz könnte zum Slogan werden. „Mehr als nur Musik“, sagt Christian Schmidt über die Brandenburgischen Sommerkonzerte. Und mit diesen vier Worten umfasst Schmidt, Pressesprecher und Mitorganisator der Sommerkonzerte, perfekt den Rahmen dieses Festivals, das in diesem Jahr in seine 20. Saison geht. Am kommenden Sonntag findet in der Potsdamer Erlöserkirche mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter Leitung von Ingo Metzmacher und dem Cellisten Alban Gerhardt das Eröffnungskonzert für die Saison 2010 statt. Und wie so oft bei den Brandenburgischen Sommerkonzerten ist auch diese Veranstaltung ausverkauft.
Insgesamt 27 Konzerte an 27 Orten im Brandenburgischen stehen in diesem Sommer auf dem Programm, daneben unter dem Motto „Schwarz – Rot – Gold – Prosa“ fünf Lesungen, unter anderen mit Clemens Meyer in Schwedt aus seinem Debütroman „Als wir träumten“. Angefangen hatten die Sommerkonzerte vor 20 Jahren mit sieben Konzerten. Gegründet von einer Gruppe West-Berliner um den Rechtsanwalt Werner Martin, sollte mit dem Festival kurz nach der Wende das „verborgen geglaubte Land Brandenburg wiederentdeckt werden“, wie Schmidt sagt. In Kirchen, Schlössern oder auch Scheunen wurden Konzerte organisiert, verbunden mit Entdeckungstouren durch die Städte und Dörfer. Waren es am Anfang vor allem Besucher aus West-Berlin, die von den Brandenburgischen Sommerkonzerten angesprochen wurden, ist das Festival mittlerweile bei den Einheimischen auch zum festen Bestandteil des kulturellen Lebens in den jeweiligen Orten geworden. Nur noch die Hälfte der Konzertbesucher reist heute aus Berlin an. Ein großer Teil der Einnahmen aus den Konzerten fließt in die Erhaltung und Pflege der Baudenkmäler, die auch von den Brandenburgischen Sommerkonzerten für die Veranstaltungen genutzt werden.
Es sind klangvolle Namen, mit denen die Brandenburgischen Sommerkonzerte in ihrer Jubiläumssaison locken. Der Rias Kammerchor, das Leipziger Streichquartett, The King’s Singers, die Violinistin Midori und die Regensburger Domspatzen. Konzerte finden statt unter anderen in Ribbeck, Bergsdorf, Stechau, Rheinsberg und Cumlosen. Es sind kleine Entdeckertouren, zu denen das Festival auch in diesem Jahr wieder in das Brandenburger Land einlädt. Zu jedem Konzert gibt es einen Bustransfer vom Fehrbelliner Platz in Berlin. Und das Rahmenprogramm, dessen krönender Abschluss immer das Konzert ist, umfasst von Stadtführungen und Museumsbesuchen bis hin zu der obligatorischen Kaffeetafel alles, was zu einer Landpartie gehört. Und auch die Künstler schätzen die Brandenburgischen Sommerkonzerte. „Vor allem wegen der schönen Atmosphäre“ sagt Schmidt. Wie schon gesagt, diese Festival ist mehr als nur Musik. Dirk Becker
Das Eröffnungskonzert am kommenden Sonntag in der Erlöserkirche ist ausverkauft. Weitere Informationen unter www.brandenburgische-sommerkonzerte.de
Dirk Becker
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