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Kultur: Ministerium für Kultur lehnt Förderung ab

Zitterpartie für Tage der Neuen Musik für Kinder

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Die 2. Potsdamer Tage der Neuen Musik für Kinder stehen auf tönernen Füßen. Sie werden zwar wie geplant ab kommenden Montag stattfinden, aber ohne finanzielles Unterpfand. Die Projektleiterin Andrea Conrad erhielt gestern vom Kulturministerium eine komplette Absage auf ihren im Oktober gestellten Förderantrag, der auf 14 000 Euro zielte. Das auf eine breite Vernetzung basierende Vorhaben, an dem sich sowohl das Hans Otto Theater als auch das vom Innenministerium finanzierte Polizeiorchester beteiligen, bezieht Kinder bereits in die Erarbeitung neuer Musik aktiv mit ein. „Wir machen auch in dem Zusammengehen von Kunst und Polizei etwas Einmaliges“, betont Andrea Conrad. Das Orchester spielt die Uraufführung des Stücks „Der Erfinder – Vier Variationen zu Leonardo da Vinci“, zu dem Andrea Conrad das Libretto und Gisbert Näther die Musik schrieb, charitativ. „Normalerweise würde eine Uraufführung vom Komponistenauftrag bis zur Aufführung wenigstens 30 000 Euro kosten. Wir haben indes die Kosten auf ein Minimum herunter gefahren.“ Auch auf den Antrag beim Kulturland Brandenburg, das sich dieses Jahr dem Thema Wasser verschrieben hat – wie auch die Oper – habe sie eine Ablehnung erhalten. Ohne Begründung, wie es bei Projektanträgen üblich ist.

Das Kulturministerium sagte auf PNN-Nachfrage, dass nicht ausreichend Mittel zur Verfügung stünden. „Wir können nicht alles fördern“, so Pressesprecher Holger Drews. „Und die Stadt beteilige sich ja auch nicht mit einer Förderung. Sollte im nächsten Jahr wieder ein Antrag bei uns vorliegen, werden wir weiter schauen.“ Er betonte, dass das Kulturministerium sehr viel gerade in Kinderprojekten investiere. „Wir engagieren uns in Kunst- und Musikschulen sowie in soziokulturellen Zentren. Einzelne Projekte sind zwar lobenswert, aber nicht alle förderbar.“

Hätte das Kulturministerium die Tage der Neuen Musik für Kinder unterstützt, wäre die Chance eines Einstiegs der Bundeskulturstiftung bei der Finanzierung sehr groß gewesen. „Und das für die nächsten vier Jahre“, sagte Andrea Conrad. Heidi Jäger

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