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Kultur: Mit Britten und Schubert

Sinfoniekonzert mit der Kammerakadmie

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Werke von Benjamin Britten, der 2013 seinen 100. Geburtstag feiert, und Franz Schuberts 4. Sinfonie stehen auf dem Programm des Sinfoniekonzerts der Kammerakademie Potsdam am Samstag, dem 20. April, um 19.30 Uhr im Nikolaisaal Potsdam. Die Leitung liegt in den Händen von Antonello Manacorda, Chefdirigent der Kammerakademie. Solistin ist die schwedische Sopranistin Lisa Larsson, die in dieser Spielzeit unter anderem auch mit den Berliner Philharmonikern und dem BBC Philharmonic Orchestra auftritt und sich durch eine große stilistische Vielseitigkeit auszeichnet.

Brittens „Suite on English Folk Tunes“ eröffnet das Programm. Britten schrieb gegen Ende seines Lebens. Es ist, als ob er sich als alter Mann der fernen Welt der fast schon verklungenen Volksmusik zugewandt hätte, um eine Brücke zur ersten kindlichen Erfahrung von Musik zu schlagen. Einen Teil der Melodien entnahm er der Sammlung The Dancing Master, andere beruhen auf mündlicher Überlieferung.

Die Kantate „Les Illuminations“ komponierte Britten 1939 nach Gedichten von Arthur Rimbaud. Es ist bemerkenswert, dass Britten, dessen Tonsprache man als eher konservativ bezeichnen wird, sich zu Rimbaud hingezogen fühlte, der als einer der Väter der modernen Dichtung gilt. Die Musik vermittelt etwas von dem Gefühl des Verlusts traditioneller Sicherheiten, das sich schon in Rimbauds Gedichten findet und als ein Grundgefühl der Moderne gelten kann, und von der Unruhe am Beginn des Zweiten Weltkriegs. Britten, als überzeugter Pazifist, verließ England und ging nach Amerika.

Schubert selbst gab seiner 4. Sinfonie in c-Moll den Beinamen „Tragische Sinfonie”. Durch Beethoven – vor allem dessen Fünfte Sinfonie – war gerade die Tonart c-Moll zur „tragischen Tonart“ geworden. Das Tragische ist in Schuberts Vierter allerdings mehr Geste als Wirklichkeit. Über weite Strecken handelt es sich um ein durchaus optimistisches, blühendes, energisches Werk. Hier gelingt Schubert eine großflächige Gestaltung, die schon vorausweist auf die ausgedehnten Meisterwerke seiner Spätzeit. Mit der Aufführung der 4. Sinfonie setzen Antonelo Manacorda und die Kammerakademie ihren Zyklus der Schubert-Sinfonien fort, der in einer Gesamtaufnahme für Sony Classical dokumentiert wird. Zwei CDs sind bereits erschienen und erhielten sehr positive Kritiken. PNN

8. Sinfoniekonzert mit der Kammerakademie am 20. April um 19.30 Uhr im Nikolaisaal, Wilhelm-Staab-Straße 10/11. Konzerteinführung um 18.30 Uhr im Studiosaal (Treffpunkt im Foyer). Der Eintritt kostet zwischen 8 und 26 Euro. Karten in der Ticket Galerie des Nikolaisaals oder unter Tel.: (0331)28 888 28

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