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Frauenpower. Das Padme Quintett um die Cellistin Leslie Riva-Ruppert (2.v.l.).

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Kultur: Mit der Harfe im Mittelpunkt

Das Padme Quintett im Kammermusiksaal

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Es ist ein ungewöhnliches Konzertprogramm, das am morgigen Donnerstag im Klein Glienicker Kammermusiksaal Havelschlösschen zu erleben ist. Wo sonst die Musik der Renaissance und des Barock auf historischen Instrumenten gepflegt wird, widmet sich das Padme Quintett um die Cellistin Leslie Riva-Ruppert unter dem Titel „à la provence“ der Moderne. Albert Roussel, Jacques Ibert und Gideon Klein sind die Namen der Komponisten, die an diesem Abend zu hören sein werden. Drei Komponisten des frühen 20. Jahrhunderts, die für die seltene Besetzung Harfe, Querflöte und Streichtrio geschrieben haben.

„Es hat schon ein wenig Überredungskunst gebraucht, bis ich Tilman Muthesius von dem Programm überzeugen konnte“, sagt Leslie Riva-Ruppert, die in direkter Nachbarschaft zu dem Instrumentenbauer und Betreiber des Kammermusiksaals, Muthesius, wohnt. Und wenn Leslie Riva-Ruppert ganz charmant davon spricht, dass man dem Publikum auch mal etwas Neues vorstellen sollte, es auch erziehen kann, wenn es nicht immer das zu hören bekommt, was es hören möchte, ist da eine Überzeugungskraft am Werk, der man sich nur schwer entziehen kann.

Leslie Riva-Ruppert ist wie die übrigen Musiker des Padme Quintetts Mitglied im Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Zusammen mit ihren Kollegen teilt sie die Begeisterung für die Kammermusik des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts vor allem aus ihrer französischen Heimat. Eine Kammermusik, in der die Harfe als Soloinstrument eine Hochzeit erlebte. Weil Padme-Harfenistin Elsie Bedleem am morgigen Donnerstag wegen einer Handverletzung ausfällt, übernimmt Magdalena Zimmermann diesen Part. Eine Musikerin, so Leslie Riva-Ruppert, auf die sich die anderen Ensemblemitglieder trotz der kurzen Probezeit verlassen können. Zusammen werden sie eine Musik spielen, die es dem Zuhörer nicht immer einfach macht. Doch trotz der Harmoniesprünge und der Vielfalt der Stimmungen, die hier immer wieder aufscheinen, spiegeln sich in ihnen auch die starken Brüche der damaligen Zeit wider. Wer sich in Begleitung mit dem Padme Quintett auf diese Kompositionen einlässt, für den gibt es viel zu entdecken. Dirk Becker

Das Padme Quintett ist am morgigen Donnerstag um 20 Uhr im Kammermusiksaal Havelschlösschen, Waldmüllerstraße 3a, zu erleben. Der Eintritt kostet 25, ermäßigt 15 Euro. Kartenreservierung unter Tel.: (0331) 748 14 96

Dirk Becker

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