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Kultur: Mit Märchenoper begann“s

Laufenberg inszeniert derzeit in Potsdam „Faust“

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Die Märchenoper „Hänsel und Gretel“ gehört zu seinen ersten Musiktheatererlebnissen. Mit dieser Oper Engelbert Humperdincks werden ja auch heute noch Kinder ins Theater gelockt. Uwe Eric Laufenberg musste dazu nicht „gezwungen“ werden Im Gegenteil, er begann die Oper schon als Kind zu schätzen. Nach Humperdinck kam Puccini an die Reihe: „La Bohéme“. Die entscheidenden Opernerfahrungen machte er in Köln, in seiner Heimatstadt. Dorthin wird der Intendant des Potsdamer Hans Otto Theaters im Sommer 2009 zurückkehren, als Chef der Oper. Am Donnerstag wurde er mit großer Mehrheit vom Stadtrat Köln zum Intendanten des Opernhauses der Rheinmetropole gewählt. „Die Verhandlungen mit dem Kulturdezernenten Georg Quander verliefen großartig. Solch professionellen Gespräche mit Kulturpolitikern habe ich bisher selten erlebt“, sagte Uwe Eric Laufenberg gegenüber den PNN.

„Ich möchte das Musiktheater in Köln in die erste Reihe der Opernhäuser Deutschlands und Europas führen“. Somit würde er die Traditionen, die die Oper in Köln aufweist, wieder aufnehmen. Besonders an die Zeit, als Michael Hampe in den siebziger und achtziger Jahren Intendant in der Domstadt war, wurden in dem akustisch wunderbaren Theater, das der Architekt Wilhelm Riphahn in den Jahren 1954 bis 1957 erbaute, großartige Musiktheateraufführungen geboten.

„Fast das gesamte Opernrepertoire habe ich in Köln gesehen. Besonders eindrücklich ist mir bis heute der Mozart-Zyklus von Jean- Pierre Ponnelle geblieben. Aber auch solch berühmten Sängerdarsteller wie Lucia Popp, Anna Tomowa-Sintow oder Walter Berry, die beispielsweise in Köln auf der Bühne standen, haben mir bewusst gemacht, dass der singende Mensch auf der Bühne zugleich auch ein hervorragender Schauspieler sein kann. Vor Sängerinnen und Sängern kann man nicht genügend Hochachtung haben.“ Laufenberg hat sie als junger Mensch ganz intensiv beobachten können. Auf der Kölner Opernbühne als Statist. „Da durfte ich beispielsweise als Fahnenträger während des Triumphmarsches von ,Aida“ über die Bühne marschieren oder dem Färber Barak in „Frau ohne Schatten“ meinen Schatten geben.“

Inzwischen ist Uwe Eric Laufenberg ein viel gefragter Regisseur an großen Opernhäusern in Europa. „Neben den siebzig Schauspielinszenierungen habe ich bisher siebzehn Opern an 24 Häusern auf die Bühne gebracht“, konstatiert Laufenberg.

In Potsdam möchte er im kommenden Jahr noch einmal für das erfolgreiche Winteropern-Projekt da sein. Aber bevor Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ in seiner Regie über die Bühne des Schlosstheaters gehen kann, muss eine finanzielle Sicherung erreicht werden, vor allem von der Stadt.

Bis zum Ende der Spielzeit 2009 ist Uwe Eric Laufenberg Intendant des Hans Otto Theaters. Derzeit ist er mit den Proben zum ersten Teil von Goethes „Faust“ und mit der Dramatisierung der „Satanischen Verse“ von Salman Rushdie beschäftigt. Beide Dichtungen stehen für den Regisseur in enger Beziehung. Ab März kann man beide Stücke in Augenschein nehmen. In diesen Tagen steht Laufenberg aber als Schauspieler und Sänger auf der Bühne, in „Veronika beschließt zu sterben“ und in „Die Fledermaus“. Zu sehen im neuen Haus am Tiefen See.Vielleicht gehören auch diese Inszenierungen zum Aufführungsmarathon, der im Juni 2009 zum Abschluss der Laufenberg-Ära vorgesehen ist. 25 Stücke wird man dann noch einmal erleben.

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