Kultur: Moskau und der Mauerbau
Buchvorstellung in der Lindenstraße 54/55
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„Ulbrichts Mauer. Wie die SED Moskaus Widerstand gegen den Mauerbau brach“ist der Titel des Buches, dasHope M. Harrison, Professorin für Geschichte und Internationale Beziehungen an der George Washington University in Washington, am kommenden Donnerstag, dem 7. Juli, um 19 Uhr in der Gedenkstätte Lindenstraße 54/55 vorstellen wird. Die Lesung und das anschließende Gespräch moderiert Hans-Hermann Hertle vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdsam.
Als vor 50 Jahren, auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges, die Berliner Mauer gebaut wurde, zweifelte niemand daran, dass die Fäden in Moskau gezogen worden waren. Zu abhängig waren die beiden deutschen Teilstaaten von ihren „großen Brüdern“ USA und Sowjetunion. Anhand erstmalig ausgewerteter Quellen weist die Historikerin Hope M. Harrison nach, dass es von Anfang an SED-Chef Walter Ulbricht und seine Parteiführung waren, die den Bau der Mauer betrieben. Moskau hingegen fürchtete die Konfrontation mit den USA und blockierte die Bestrebungen der SED-Führung über lange Zeit.
Hope M. Harrison rekonstruiert minutiös, welche Grenzschließungsszenarien die SED-Führung über die Jahre hinweg durchzusetzen versuchte, welche taktischen Winkelzüge sie gegenüber Moskau anwandte und wie schließlich die KPdSU-Führung unter Chruschtschow ihre ablehnende Haltung aufgab und dem Mauerbau zustimmte. Die vorherrschende Geschichtsschreibung, die alle maßgeblichen Entscheidungen im Kalten Krieg ausnahmslos Washington und Moskau zuschreibt, wird mit Harrisons Buch überzeugend relativiert. Zum 50. Jahrestag des Mauerbaus wird damit die Vorgeschichte dieses weltpolitischen Ereignisses sorgfältig dokumentiert und neu dargestellt. kip
Buchvorstellung von „Ulbrichts Mauer. Wie die SED Moskaus Widerstand gegen den Mauerbau brach“ in der Reihe „Menschen unter Diktaturen“ am Donnerstag, 7. Juli, 19 Uhr in der Gedenkstätte Lindenstraße 54/55. Der Eintritt kostet 3 Euro
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