Kultur: Museen auf Ehrenamtliche stark angewiesen
Brandenburger Museumsverband kann 2008 auf ein erfolgreiches Jahr verweisen
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Die Hälfte der 350 Museen in Brandenburg verzichtet auf hauptamtliche Mitarbeiter und ist ausschließlich auf Ehrenamtliche angewiesen. Das sagte die Geschäftsführerin des Brandenburger Museumsverbandes, Susanne Köstering gestern in Potsdam. Im Schnitt seien pro Ausstellungshaus 13 Freiwillige tätig.
In den restlichen 175 Museen arbeiteten je zwei Festangestellte. Die Zahlen basieren allerdings auf Angaben von 2003, weil Köstering zufolge solche Daten nur alle zehn Jahre erhoben werden. Die Zahl der Freiwilligen und Honorarkräfte dürfte sich seitdem eher noch erhöht haben. Viele Museen zählten zudem auf Ein-Euro-Jobber. Nach den Worten Kösterings ist die Zahl von durchschnittlich zwei hauptamtlichen Mitarbeitern lediglich ein Minimum. Nötig wären mindestens drei bis vier Kräfte. Überhaupt könnten die märkischen Museen mehr Personal vertragen. Zusätzliche Kräfte einzustellen sei Sache der Museumsträger. Für die Ausstellungshäuser seien die Freiwilligen sehr wichtig. Angesichts ihrer „wahnsinnig gestiegenen Zahl“ dürfe dies aber nicht dazu verführen, die Museumsarbeit immer stärker auf sie allein zu stützen, warnte Köstering.
Im Rückblick bezeichnete sie 2008 als ein Jahr der „Museumshöhepunkte“, weil gleich drei große Häuser in Brandenburg eröffnet wurden: Das Kunstmuseum Dieselkraftwerk in Cottbus sowie die Dauerausstellungen des Archäologischen Landesmuseums in Brandenburg/ Havel und desNiederlausitz-Museums in Luckau (Dahme-Spreewald). Für einige Museen sei es durch Wechsel der Träger und neue Leitungen auch ein Jahr„grundlegender, nicht immer einfacher Veränderungen“ gewesen.
„Museen sind ganz wichtig als kulturelle Stützpunkte“, betonte Köstering. Damit seien sie auch Standortfaktoren. Kulturelle Angebote könnten Abwanderungen von Menschen zwar nicht stoppen, spielten aber bei der Entscheidung, ob jemand in einem Ort bleibt oder dorthin zieht, eine nicht unerhebliche Rolle.
Für das kommende Jahr plant den Angaben zufolge das Potsdamer Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien eine Wanderausstellung zu jüdischem Leben in Brandenburg. Zunächst soll die Schau vom 13. Januar bis 8. Februar im Alten Rathaus Potsdam zu sehen sein. Weitere Ausstellungsräume würden noch gesucht. dpa
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