Kultur: Museen warnen vor Einschnitten Auch das Potsdamer Filmmuseum wäre betroffen
Brandenburgs Museen haben eindringlich vor weiteren personellen Einschnitten gewarnt und zusätzliche finanzielle Mittel gefordert. „Wir haben einen drastischen Mitarbeiterabbau hinter uns, es gibt keinen Spielraum mehr“, sagte die Geschäftsführerin des Museumsverbandes in Brandenburg, Susanne Köstering.
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Brandenburgs Museen haben eindringlich vor weiteren personellen Einschnitten gewarnt und zusätzliche finanzielle Mittel gefordert. „Wir haben einen drastischen Mitarbeiterabbau hinter uns, es gibt keinen Spielraum mehr“, sagte die Geschäftsführerin des Museumsverbandes in Brandenburg, Susanne Köstering. Als Existenz bedrohend für das renommierte Potsdamer Filmmuseum sieht Direktorin Bärbel Dalichow die Pläne, wonach „bis 2012 glatt ein Drittel der 27 Stellen“ gestrichen werden soll. „Das könnte das Ende des Museums bedeuten, wenn diese Kürzungen nicht verhindert werden“, so Dalichow.
In Brandenburg gibt es rund 350 Museen, inklusive aller Heimatstuben. Nach Angaben Kösterings hatten Kreis- und Stadtmuseen 1990 im Schnitt noch fünf bis zehn Mitarbeiter, heute seien es zumeist nur noch ein bis zwei. „Wir brauchen mehr Mittel, denn mit der derzeitigen Personalausstattung ist es in einigen Häusern mehr als eng.“ Gleichzeitig betonte Köstering, dass die märkischen Museen trotz der finanziellen Misere in den vergangenen Jahren konzeptionell wesentliche Schritte nach vorn gemacht haben. „Die Ansätze sind lebendiger und vielfältiger geworden.“ Einen Einblick in die Museumslandschaft soll am 20. Mai der Internationale Museumstag bieten, der unter dem Motto „Museen und universelles Erbe“ steht. Laut Landesverband nehmen daran rund 75 Einrichtungen mit vielfältigen Programmen teil.
Das Potsdamer Kulturministerium hat in diesem Jahr nach eigenen Angaben rund 900 000 Euro für die Museumsförderung eingeplant. „Höhepunkt wird die Eröffnung des Archäologischen Landesmuseums im St. Pauli- Kloster in Brandenburg/Havel am 30. November sein“, sagte Ministerin Johanna Wanka (CDU). Sie betonte, dass die inhaltliche Neukonzipierung zahlreicher Museen mit baulichen Investitionen einher gegangen sei. Dies gelte etwa für den Museumspark in Rüdersdorf (Märkisch-Oderland) oder das Stahlmuseum Brandenburg/Havel.
Das Cottbuser Kunstmuseum seinen den Umzug in ein ehemaliges Dieselkraftwerk vor. Das Kunstmuseum ist seit 2005 mit dem Staatstheater unter dem Dach der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus vereint. „Mit dem großen Stiftungspartner Staatstheater Cottbus sind wir um größere Abteilungen wie Technik, Schreinerei, Öffentlichkeitsarbeit gewachsen“, so Direktorin Perdita von Kraft. Trotz der finanziellen Engpässe vielerorts, was vor allem den klammen Kassen der Kommunen geschuldet ist, zeigte sich Wanka mit der Arbeit der Museen zufrieden: „Die Museen in Brandenburg stellen einen wichtigen Teil der kulturellen Infrastruktur dar, der sowohl von der Bevölkerung als auch von den Touristen gut angenommen wird.“ Imke Hendrich
Imke Hendrich
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