FREITAGS: Museum

Die Mitarbeiter eines Museums erforschen Geschichte, dokumentieren, vermitteln und stellen sie dar, wenn möglich professionell. Auf alle Fälle in den großen städtischen Einrichtungen. Dort sind Museologen, Historiker, Archäologen am Werk. Aber ohne den geschichtsbewussten Bürger geht in einem Museum wohl kaum etwas. Denn er ist es, der oft Informationen gibt oder auch das Sammeln von Zeugnissen der Geschichte unterstützt. Das Potsdam-Museum verdankt seine Existenz eines bürgerschaftlichen Mäzenatentums. Vor 100 Jahren haben Einwohner der Stadt deutlich gemacht, Potsdam benötigt dringend ein Museum. Um dies zu verwirklichen, wurde ein Verein gegründet. Seine Mitglieder riefen die Potsdamer auf, Alltagsgegenstände zu spenden. Und man reagierte überaus positiv. Auch der damalige Oberbürgermeister Voßberg kümmerte sich intensiv um ein Museum für Potsdam. In den zehn Jahrzehnten hat das städtische Museum gute und schlechte Zeiten erlebt. In der nationalsozialistischen Ära musste die kulturhistorische Abteilung sogar schließen. Nur das Garnisonmuseum blieb bis kurz vor Kriegsende erhalten. Doch im Oktober 1946 öffnete das Heimatmuseum im Marstall seine Pforten. Aber im Laufe der Zeit musste es oftmals umziehen. Seit 1990 wurde immer wieder diskutiert, an welchem Ort sich das Museum endgültig etablieren könnte. Aber ohne Biss. Man hatte den Eindruck, die Stadtverwaltung und die Stadtverordneten behandelten das Potsdam-Museum eher stiefmütterlich. Die Mitarbeiter versuchten indes, mit wichtigen Ausstellungen auf das Museum aufmerksam zu machen. Nun wird alle Hoffnung auf den neuen Ort gesetzt, auf das Alte Rathaus. Ein würdiges Geschenk für die Bürger Potsdams zum 100. Geburtstag ihres Museums.