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Kultur: Musik für alle

Menuhin-Stiftung-Konzerte auch in Potsdam

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Munter ging es am Mittwochnachmittag bei den Kindern der „Arche“ in Drewitz zu. Der Verein „Yehudi Menuhin Live music now“ war Gast dieser Einrichtung, die sich intensiv für sinnvolle Freizeitmöglichkeiten von sozial benachteiligten Schülern einsetzt. Adventlich-weihnachtliche Musik stand im Vordergrund der Veranstaltung. Mit dem Duo Atmosfera, in dem Yvonne Grünwald, Akkordeon, und die Sopranistin Teresa Hoerl mitwirken, konnten junge Künstlerinnen gewonnen werden, die hochprofessionell und immer mit den Arche-Kindern im Gespräch bleibend, Musikstücke voller Farbigkeit, Temperament und auch Humor boten: von Tschaikowskis Tanz der Zuckerfee aus dem Nussknacker-Ballett über White Christmas von Irving Berlin bis zum Wiegenlied von Johannes Brahms. Und selbstverständlich waren alle, Kinder, Jugendliche und Eltern, eingeladen, mitzusingen.

Antrieb für das Wirken der Vereinsmitglieder ist ein Wort des legendären Geigers Yehudi Menuhin: „Die Musik gehört uns allen“. Im Jahre 1977 hat der weltberühmte Musiker den Verein „Live music now“ in Großbritannien gegründet. Zwei Ziele werden seitdem verfolgt: Die Musik soll Menschen zugute kommen, die aufgrund ihrer Lebensumstände nicht in Konzerte gehen können sowie die Förderung junger, besonders qualifizierter Künstler, die am Beginn ihrer Karriere stehen. Für sie könnte es außerdem eine besondere Erfahrung werden, wenn sie spüren, dass Musik heilt, tröstet und Freude bringt. Menuhin konnte dies selbst immer wieder erleben.

In Deutschland gibt es derzeit 18 Vereine von „Yehudi Menuhin Live music now“, darunter auch einen in Berlin, der seit 15 Jahren besteht und allein im vergangenen Jahr 250 Konzerte betreute, darunter in Krankenhäusern, Behinderteneinrichtungen, Hospizen, Altersheimen, Schulen und Gefängnissen sowie 168 junge Musiker förderte.

Vier Potsdamer engagieren sich derzeit in diesem Verein, darunter Donata Gräfin von Brockdorff und Cornely Norten. Die Idee Menuhins wollen sie verstärkt auch in der brandenburgischen Landeshauptstadt verwirklichen. Kostenlose Konzerte organisierten sie bereits unter anderen für Bewohner des Oberlinhauses und für Patienten der Ernst-von-Bergmann-Klinik.

Nach dem Advents-Musizieren in der Arche sind die Potsdamer Vereinsmitglieder intensiv damit beschäftigt, dass das nächste Konzert in Potsdam ein Erfolg wird. Es ist für den 25. Februar 2012 in der Friedenskirche vorgesehen. Zum 300. Geburtstag Friedrichs des Großen werden der Flötist Christoph Huntgeburth sowie das Ensemble SansSouci Berlin Werke des musikliebenden Königs aufführen. Für die Veranstaltung, zu der Georg Friedrich Prinz von Preußen die Schirmherrschaft übernommen hat, konnten auch Christiane Goetz-Weimer und Wolfram Weimer als Sprecher gewonnen werden. Sie werden aus den „Preußischen Liebesbriefen“, erschienen im Goetz-Verlag, lesen. Einen besonders schönen Rahmen fand das Buch durch den Grafiker Rainer Ehrt. Mit seinen köstlich gestalteten Zeichnungen setzte er einen witzig-nachdenklichen Kontrapunkt zu den Briefen. In diesem Konzert ist selbstverständlich der Benefizgedanken A und O. Die Einnahmen gehen zu 98 Prozent in die Arbeit von „Yehudi Menuhin live music now“. Junge begabte Künstler sollen mit dem Geld gefördert werden. Klaus Büstrin

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