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Kultur: Musikreise durch Europa Neues Kammerorchester eröffnet Jubiläumssaison

Es sind nun mittlerweile zehn Jahre her, als nach der Abwicklung der Brandenburgischen Philharmonie Potsdam, etliche aktive Musikerpersönlichkeiten aus Potsdam und Berlin ein Kammerorchester gründen wollten, das durch die Landeshauptstadt finanziert und Hausorchester des Nikolaisaals wird. Als Sieger aus diesem „Wettbewerb“ ging schließlich die Kammerakademie Potsdam hervor.

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Es sind nun mittlerweile zehn Jahre her, als nach der Abwicklung der Brandenburgischen Philharmonie Potsdam, etliche aktive Musikerpersönlichkeiten aus Potsdam und Berlin ein Kammerorchester gründen wollten, das durch die Landeshauptstadt finanziert und Hausorchester des Nikolaisaals wird. Als Sieger aus diesem „Wettbewerb“ ging schließlich die Kammerakademie Potsdam hervor.

Die Musiker um den israelischen Dirigenten Ud Joffe ließen sich nicht entmutigen und gründeten das Neue Kammerorchester Potsdam, das von einem Verein unter dem Vorsitz von Christian Seidel getragen wird. Das Orchester befindet sich unter dem Dach von „Musik an der Erlöserkirche“ e.V., das mit seinem künstlerischen Leiter Ud Joffe sowie den vier Chorensembles dem reichen musikalischen Leben in Potsdam ganz eigene Facetten hinzufügt.

Am morgigen Donnerstag beginnt die zehnte Konzertsaison des Neuen Kammerorchesters Potsdam. Die Musikerinnen und Musiker haben ein reines Bartok-Programm erarbeitet. Der Ungar gehört zu den führenden Komponisten der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts. „Seine Musik ist eine Synthese westlicher und osteuropäischer Stilformen, eine Synthese von urbaner Urwüchsigkeit und äußerst verfeinerter, akademischer Werkstrukturen, von Tradition und Gegenwart“, schreibt der Göttinger Musikwissenschaftler Gerhard Pätzig. Die farbige Programmauswahl des Konzerts wird Béla Bartoks fantasievolle kompositorische Kreativität unter Beweis stellen. Als Solistin konnte die Flötistin Gili Schwarzman gewonnen werden.

Insgesamt absolviert das Neue Kammerorchester – wie in den Jahren zuvor – wieder vier Sinfoniekonzerte, die immer unter einer Leitlinie gestellt werden. In dieser Saison begeben sich seine Mitglieder auf eine musikalische Reise durch Europa. Sie ist als Fortsetzung aus der vergangenen Spielzeit gedacht. Schließlich sind die nationalen Musiktraditionen von großem Reichtum und wohl von nicht enden wollenden Entdeckungen durchdrungen. Daraus kann auch das Neue Kammerorchester nur einen kleinen Ausschnitt bewerkstelligen.

Nach der Fahrt ins Ungarland wird man sich unter der Reiseleitung von Ud Joffe in der Erlöserkirche und im Nikolaisaal nach England, Norwegen und Spanien jeweils mit Musik von Benjamin Britten, Edvard Grieg und Joaquin Rodrigo begeben. In Spanien kommt auch der „Ritter von der traurigen Gestalt“ Don Quixote zu Wort. Diese Figur, die immer unbeirrbar seiner Idee folgt, steht im Mittelpunkt des Jubiläumskonzerts am 26. Mai 2011 – ein schönes Sinnbild für die Erfolgsgeschichte des Kammerorchesters, das auch immer wieder mit materiellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat.

Es war von Anfang an klar, dass das Neue Kammerorchester auch die Konzerte der Potsdamer Kantorei oder des Neuen Kammerchores musikalisch mitgestalten wird. Natürlich auch das „Vocalise“-Festival im November eines jeden Jahres. Neben den Konzerten an der Erlöserkirche ist das Ensemble ein gern gesehener Gast anderer Chorvereinigungen in Potsdam und anderswo. Klaus Büstrin

1. Sinfoniekonzert des Neuen Kammerorchesters Potsdam am 7. Oktober um 19.30 Uhr in der Erlöserkirche, Nansenstraße.

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