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Kultur: Nahe Zukunft

Fotomontagen von Angelika von Stocki in der Garnisonkirchen-Ausstellung

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Fotomontagen von Angelika von Stocki in der Garnisonkirchen-Ausstellung „Der städtebaulichen und geistigen Dimension Garnisonkirche werden wir ab kommenden Sonntag ein deutliches Zeichen geben. Die Erinnerung an den Attentatsversuch gegen Hitler am 20. Juli 1944, also vor 60 Jahren, ist dazu ein würdiger Anlass“, so Wieland Eschenburg, stellvertretender Vorsitzender der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche e.V., gestern während eines Pressegeprächs im Ausstellungs-Foyer zur Garnisonkirche. Mit der Foto-Schau „Menschen in der Verantwortung – Die Männer des 20. Juli 1944“ will Angelika von Stocki „an die unbeugsame Haltung dieser Persönlichkeiten gegen Terror und Unrecht“ erinnern. „Meine künstlerische Beschäftigung mit der Vergangenheit sehe ich nicht als Selbstzweck an. Im Sinne des Wortes von Käthe Kollwitz ,Ich will wirken in meiner Zeit’ verstehe ich meine fotografische Erinnerung als eine Mahnung für die Zukunft.“ Altbundespräsident Richard von Weizsäcker wird am 27. Juni um 12 Uhr die Ausstellung mit den 17 Fotomontagen eröffnen. Bedeutende Persönlichkeiten, die am 20. Juli 1944 am Attentat gegen Hitler beteiligt waren, hat Angelika von Stocki beispielsweise zu Porträts mit handgeschriebenen Texten, wie letzte Briefe aus dem Gefängnis, zu Montagen verarbeitet. Neben Stauffenberg und Goerdeler findet man auch sechs Männer auf den Bildern, die mit Potsdam und der Garnisonkirche eng verbunden waren. Teilweise nahmen sie rege am Gemeindeleben des Gotteshauses teil: Ludwig Freiherr von Hammerstein-Equord, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim, Henning von Tresckow, Adam von Trott zu Solz, Ullrich von Hassell und Helmuth James Graf von Moltke. Die Tresckow-Fotomontage will die Stadt für das Potsdam-Museum ankaufen. Es muss aber dafür noch ein Sponsor gefunden werden.Die Ausstellung ist Teil der Gedenkwoche anlässlich des 60. Jahrestages des Attentats auf Hitler, die in Potsdam vom 13. bis 20. Juli stattfindet, veranstaltet unter anderen von der Landeshauptstadt, dem Evangelischen Stadtkirchpfarramt, dem Brandenburgischen Literaturbüro, dem Potsdam-Museum.Vorträge, Lesungen, eine Buchpremiere, Filmvorführung, Gottesdienste gehören zum umfangreichen Programm. Ab Sonntag will man auch optisch die städtebauliche Dimension, die der Wiederaufbau der Garnisonkirche haben wird, verdeutlichen. Auf einem Gerüst am historischen Ort in der Breiten Straße soll das 22 Meter hoheTurmrisalit der barocken Kirche in einer 1:1-Darstellung auf Folie sichtbar werden (Entwurf: Lothar Kuhn). Wieland Eschenburg betonte, dass unter den Potsdamern eine schlummernde Bereitschaft zur aktiven Unterstützung des Wiederaufbaus der Kirche bestehe. Viele Menschen haben zu ihr einen emotionalen Bezug, besonders diejenigen, die sie als gottesdienstlichen Raum erlebten.“ Die Grundsteinlegung ist für den 14. April 2005 vorgesehen. Am Dienstag konstituierte sich eine Arbeitsgruppe des Kirchenkreises Potsdam, die ein Nutzungskonzept für das Internationale Versöhnungszentrum Garnisonkirche erarbeitet.Klaus Büstrin

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