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Kultur: Naturnah

Die Landschaftsarchitektin Renate Froese-Genz ist heute und morgen bei den „Offenen Gärten“ dabei

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Der Kreislauf der Natur scheint im Garten von Renate Froese-Genz völlig intakt zu sein. Pflanzen und Tiere fühlen sich wohl, denn die Landschaftsarchitektin hat für sie einen heimeligen Lebensraum geschaffen. Heimische Wildpflanzen und Kräuter, vor allem seltene, wachsen in ihrem Garten, pflegeleicht, widerstandsfähig, nicht kleinzukriegen. Für Faule meint sie, sei ihr Garten angelegt. Aber das ist wohl ironisch gemeint, denn auch ein Naturgarten braucht die Hand, die mal eingreift.

In Golm, in der Nähe vom Alten Rad, bewohnt sie mit ihrer Familie das Haus und den 419 Quadratmeter großen Garten. Im „Vorgarten“ kann man sich auf einer Bank gemütlich machen. Von hier aus genießt man die Weite der Landschaft und den Sonnenuntergang. In der Ferne erkennt man in Umrissen die neuen Gebäude des Wissenschaftsparks. Eine erholsame Stille.

Heute und morgen wird sich aber der Garten von Renate Froese-Genz mit Besuchern beleben. Und darauf freut sie sich. Vor allem, wenn sie mit den „Neugierigen“, die im Rahmen des Urania-Projekts „Offene Gärten“ auch den Weg in ihr farbiges Areal finden. „Natürlich wird mancher Gast, der einen eher konventionell gestalteten Garten bevorzugt, vielleicht über meine Gestaltung den Kopf schütteln. Aber ich hoffe, dass wir rege ins Gespräch kommen. Und vielleicht ist ja dieser und jener von meinem Natur-Garten schließlich überzeugt“, so die Landschaftsarchitektin. „Schick im herkömmmlichen Sinne ist er nicht, aber er ist naturnah.“

Renate Froese-Genz, die in Hannover Landschaftsarchitektur studierte, akzeptiert und wünscht sich nämlich die natürlichen Prozesse der Wildpflanzen, besonders seit dem Kennenlernen des Vereins Naturgarten e.V. in Heilbronn. Von dem Anliegen seiner Mitglieder war sie so begeistert, dass sie sich vor acht Jahren selbst einen Garten rund ums Haus anlegte. Die Wildpflanzen fand sie in der Umgebung, Saatgut holt sie vom Händler, alles was auf dem sandigen märkischen Boden wächst. Und so findet man Ochsenauge, Wolfsmilch, Akelei, Sauerampfer, Schwertlilien, Sumpfdotterblumen, Thymian, Meerrettich, aber auch Hartriegel, Essigrosen, die zur Zeit in ihrem zarten Rot einen besonderen Charme verströmen. Auch Seerosen sind in dem Garten zu finden. Natürlich haben die ihr eigenes Areal: im Teich, den die Landschaftsarchitektin ebenfalls selbst plante, baute und mit heimischen Wasser- und Sumpfpflanzen bedachte. Mit fünf Liter Wasser aus dem Plessower See „impfte“ sie den Teich, damit in ihm Mikroorganismen leben können.

Renate Froese-Genz plädiert dafür, dass in Kitas und in Schulen naturnahe Gärten und Spielplätze angelegt werden, denn die „hochgezüchteten“ Stauden bedürfen einer intensiven Pflege. Und dafür findet man in diesen Einrichtungen wohl kaum Zeit. So war sie u.a. in der Töplitzer Grundschule, in der Kita im Kirchsteigfeld tätig. „Die Eltern und Kinder sollen bei der Gestaltung stets mitreden“, so die Landschaftsarchitektin. Denn sie will, dass man spielend die heimische Natur entdeckt.

Der Garten von Renate Froese-Genz ist heute und morgen von 10- 18 Uhr geöffnet, Golm, Zum großen Herzberg 3. Bus 605, Haltestelle In der Feldmark. www. naturgarten-potsdam.de

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