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Kultur: Nichts zu festklopfen

Neue Chefin und neue Reihen im Spartacus-Klub

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Neue Chefin und neue Reihen im Spartacus-Klub Im Spartacus ist Bewegung. Nach einer vierteljährlichen Probephase wurde das Konzept noch einmal tüchtig abgeklopft und geprüft, welche Veranstaltungen vor Publikum Bestand hatten und welche floppten. Auch in der Leitungsetage gab es Veränderungen. Nunmehr steht dem geschichtsträchtigen Haus an der Schloßstraße nicht mehr Andreas Klisch, sondern die ehemalige Waldschloss-Chefin Kathrin Finke vor. „Dieser Wechsel ist allerdings nicht so gravierend, wie es nach außen scheint“, relativiert Kathrin Finke alle Spekulationen. Schon kurz nach der Eröffnung sei die Leitungsarbeit auf zwei Schultern verteilt worden: „Andreas Klisch übernahm die Außenvertretung sowie die Ausbildung in dem zum Lindenpark dazu gehörigen Haus, und ich war für die Strukturierung der inneren Bereiche verantwortlich. Nunmehr konzentriert sich Andreas Klisch auf den Ausbildungsbereich, schließlich haben wir inzwischen 20 Azubis und damit ist man natürlich voll ausgelastet.“ Sie selbst fühle sich dem erweiterten Aufgabenfeld schon deshalb gewachsen, weil sie mit Mike Gessner im Marketing und Janet Danischewski in der Öffentlichkeitsarbeit zuverlässige Partner an der Seite hat. „Aber es ist natürlich schon eine große Herausforderung, ein Haus komplett neu aufzubauen. Im Waldschloss bin ich ja in fertige Strukturen hineingekommen. Nach fünf Jahren tut es aber gut, den Blick zu ändern und in ein ganz anderes Flair einzutauchen. Es wird auch dafür sorgen, dass ich nicht alt werde.“ Natürlich sei es der Crew klar gewesen, dass eine Neueröffnung immer auch ein Sprung ins kalte Wasser ist, nicht alle Ideen Bestand haben. So sind jetzt erst einmal Reihen wie die FritzSonntax-Disco auf Eis gelegt. Sie fiel ebenso wie die Dienstags-Disco „Overland“ beim Publikum durch. Auch manche Konzerte blieben weit hinter den Erwartungen zurück, so dass künftig nur noch einmal im Monat eine Band eingeladen wird. „Da müssen wir dann aber genau gucken, was sich lohnt. Ein schwieriger Spagat, denn auf der einen Seite sollen auch unbekanntere Bands ein Podium erhalten, andererseits darf man die Einnahmen nicht aus dem Auge verlieren“, so die Chefin. Insgesamt könne aber durchaus von Monat zu Monat ein Besucherzuwachs festgestellt werden. „Natürlich muss sich ein Haus mit neuem Profil erst einmal herumsprechen, und das braucht seine Zeit“, so Mike Gessner. Fest verankert werden künftig fünf Reihen, darunter die „Spartacus Party“, die einmal monatlich immer unter einem anderen Motto läuft und heute mit „Eis am Stiel“ in die 60er Jahre zurück katapultiert. Um sich schneller in die Zeitschleife einzufinden, wird der Partyraum mit Bastmatten und einem Blumenmeer Romantik pur ausstrahlen, macht das Team neugierig. Pegelte sich das Alter unter den Gästen bislang zwischen 16 und 27 ein, könnte sich das durch „VIP“, der Variation im Programm, etwas ändern. Durch diesen Mix verschiedener Künste – vom Tanz, Bildender Kunst, über Lesungen, Konzerte bis Theater – dürften sich auch alte „Spartacusianer“ animiert sehen, mal wieder die Luft ihrer Jugend zu schnuppern. Ansonsten hat natürlich in dem jugendsoziokulturellen Zentrum die Jugend das Sagen. Nicht nur als Gast, sondern auch als Programmgestalter: Schließlich werden hier Mediengestalter, Veranstaltungskaufmänner und -frauen, Gastronomen und Techniker ausgebildet. Und Jugend garantiert natürlich auch künftig Bewegung. Nichts soll zu festgeklopft werden. Heidi Jäger

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