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Kultur: „O Nacht, erfüllt von Licht“

Ostern sollte man in aller Frühe feiern / Kirchen laden zu Gottesdiensten ein

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Ostern sollte man in aller Frühe feiern / Kirchen laden zu Gottesdiensten ein KIRCHE IN POTSDAM Bilderreich ist die Rede des Philosophen und Advokaten Asterios Sophistes aus der Zeit um 300, die das Lob der Osternacht verkündet: „O Nacht, heller als der Tag / O Nacht, strahlender als die Sonne / O Nacht, weißer als der Schnee / O Nacht, blendender als der Blitz / O Nacht, leuchtender als Fackeln / O Nacht, befreit von Finsternis / O Nacht, erfüllt von Licht“ Gleich dem Asterios Sophistes haben zahllose Prediger und Dichter der ersten christlichen Jahrhunderte die Große Nacht gefeiert, die den Umschwung von der Trauer über den Tod von Jesus von Nazareth zum Jubel über seine Auferstehung brachte. Unmissverständlich nannte Papst Leo der Große (440-461) Ostern das „Fest aller Feste“, das alle Geheimnisse des Christentums in sich zusammenfasst. So gegen fünf Uhr, wenn die Sonne aufgeht, wollen sich Potsdamer Christen in die Friedenskirche von Sanssouci aufmachen. Im Kreuzgang, Atrium und im Gotteshaus selbst will man die Auferstehung Jesu feiern, zunächst mit einer Kerzenprozession. Dann wird es eine Taufe geben und zum Abendmahl eingeladen. Anschließend sind ein Osterfrühstück sowie ein Osterspaziergang durch den Park Sanssouci angesagt. Wird in der Friedenskirche zum ersten Mal am frühen Ostermorgen die Auferstehung Christi gefeiert, so haben die musikalischen Meditationen in der Heilandskirche bereits eine mehrjährige Tradition. Unter der Leitung von Matthias Trommer werden festliche Gesänge von der Choralschola und dem erweiterten Chor der Pfingstkirche Potsdam alter Meister gesungen. In diesem Jahr feiern alle christlichen Kirchen das Osterfest gemeinsam. „Da sich die orthodoxen Kirchen nach dem julianischen Kalender richten, fällt der Termin des Osterfests nur aller paar Jahre auf die selbe Woche. Zwar feierten sowohl orthodoxe, als auch katholische und evangelische Kirche Ostern am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond, doch durch die verschiedenen Kalender können die Termine der Feste bis zu fünf Wochen abweichen. In der Potsdamer Russisch-Orthdoxen Kirche auf dem Kapellenberg beginnt die Feier der Osternacht bereits mit dem Anbruch des Sonntags um Mitternacht. Am Sonntagvormittag finden dann in allen Kirchen Potsdams für alle „Spätaufsteher“ festliche Gottesdienste zum Osterfest statt. Am Ostermontag sind alle christlichen Gemeinden um 17 Uhr in die St. Ludgeruskirche der syrisch-orthodoxen Mor Jakub Gemeinde in Berlin-Tiergarten zu einen ökumenischen Gottesdienst eingeladen. Jeder Geistliche wird einen Teil der Messe, wie die Predigt, den Osterruf oder das Evangelium übernehmen. Das nächste Mal können die christlichen Kirchen erst 2007 wieder gemeinsam Ostern feiern. Klaus Büstrin

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