Kultur: Optimismus in Rot
Kammerakademie Potsdam stellte das Programm der kommenden Saison vor
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Kammerakademie Potsdam stellte das Programm der kommenden Saison vor Mit Optimismus und gewachsenem Selbstbewusstsein geht die Kammerakademie Potsdam in die kommende Saison – am leuchtenden Rot des neuen Programms sichtbar, das zudem (rein äußerlich) auf das doppelte Format gewachsen ist. Als Hausorchester des Nikolaisaals und mit der Zusage einer Zuwendung von derzeit 740 000 Euro von der Stadt gibt es gute Rückendeckung von außen. Was sich unter anderem daran zeigt, dass die Kammerakademie an einer neuen Konzertreihe der Brandenburgisch-Berlinischen Akademie der Künste teilnimmt. Im neuen Gebäude der Akademie am Pariser Platz in Berlin wird das Orchester aus Potsdam drei Kammerkonzerte geben. Inzwischen ist die Akademie in der regionalen Kulturlandschaft gut verankert, wenn auch der Publikumszuspruch variiert. Während die Konzerte im Schlosstheater stets ausverkauft sind, könnte manch Symphoniekonzert mehr Zuhörer vertragen. Doch daran soll gearbeitet werden. Was die Berliner Philharmoniker vorgemacht haben, nimmt die Kammerakademie gerne auf: So gibt es neben den beliebten interaktiven Kinder-Konzerten und Workshops erstmals ein Tanzprojekt mit und für Kinder. Das „Rumpelstilzchen“ wird in einer Neuvertonung von Gisbert Näther durch die Ballettschule Erxleben repräsentiert. Auch sonst ist Kooperation angesagt. Ein kultureller Höhepunkt verspricht die Aufführung von Mozarts Oper „Titus“ zu werden, die unter der Regie des HOT-Intendanten Uwe Eric Laufenberg, der musikalischen Leitung von Michael Helmrath, Chefdirigent der Brandenburger Symphoniker zustande kommt – ein übergreifendes, vom Kultusministerium finanziertes Projekt im Mozartjahr. Auch die Musiker stehen nicht still. So wird das Musizieren im historischen Stil und zumindest teilweise auf Originalinstrumenten zunehmen. Während dies für die Streicher noch relativ einfach zu bewerkstelligen ist, in dem Saiten und Steg gewechselt werden, stellt es sich für die Bläser schwieriger dar, denn neue Griffe und Techniken müssen erlernt werden. Doch was der künstlerische Leiter Sergio Azzolini einst im kleinen Rahmen begann, gilt nun für alle Schlosstheaterkonzerte sowie das Weihnachtskonzert. Die bewährten Reihen „Klassik plus Gespräch“ und „Stunde der Musik“ werden fortgesetzt. Ebenfalls wie bisher bestreitet die Kammerakademie fünf Sinfoniekonzerte, zu denen so bekannte Solisten wie der Cellist Stehen Isserlis, Thomas Zehetmair und Kolja Blacher auftreten werden. Ein vielfältiges und anregendes Programm erwartet die Besucher der Kammerakademie Potsdam in ihrer fünften Saison. Babette Kaiserkern
Babette Kaiserkern
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