
© Andreas Klaer
Potsdamer Kunsthaus Minsk: Installation erinnert an Heißluftballon-Flucht aus der DDR
Ein sechs Meter hoher Ballon über dem Minsk-Kunsthaus soll zum Symbol für Demokratie und Freiheit werden. Das Kunstwerk von Katharina Gaenssler wird vom 20. September bis zum 13. Oktober gezeigt.
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Das Minsk-Kunsthaus in Potsdam erinnert mit einer Installation an die Flucht von zwei Familien aus der DDR, die 1979 mit einem selbstgebauten Heißluftballon den Westen erreichten. Der dem Original nachempfundene sechs Meter hohe farbintensive Ballon werde als skulpturales Bildobjekt über der Terrasse des Museums schweben, teilte das Museum am Donnerstag mit. Nachts werde er von innen beleuchtet. Das Kunstwerk von Katharina Gaenssler wird vom 20. September bis zum 13. Oktober präsentiert.
Mit der Installation werde der Ballon in ein unübersehbares Symbol für Demokratie und Freiheit verwandelt, hieß es. Auf Basis dokumentarischer Schnittzeichnungen und Stoffanalysen habe Gaenssler eine farb- und maßstabsgetreue Version des historischen Ballons geschaffen, um dem damals aus Regenschirmseide, Taft und Bettwäsche angefertigten Objekt so nahe wie möglich zu kommen. Der Ballon werde zugleich zu einem Symbol für Selbstermächtigung und die Kraft gemeinschaftlicher Handlung.
Nach Ausstellungsende werde die Ballonhülle recycelt und in eine mobile Sitzskulptur für das Minsk-Kunsthaus verwandelt, hieß es weiter. Aus einem Symbol der Flucht werde so ein dauerhafter Ort für Begegnung und Gemeinschaft.
Gaenssler betonte, dass es den beiden Familien 1979 gelang, den riesigen Flugkörper unbemerkt herzustellen, und ihre Flucht in den Westen glückte, sei nach wie vor unfassbar. Ziel der Installation sei auch, über aktuelle gesellschaftspolitische Themen zu reflektieren. Auch heute bleibe die Suche nach Freiheit, Gemeinschaft, Flucht und Exil eine große Herausforderung für viele Menschen. (epd)
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