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Kristin Muthwill, Preisträgerin des Potsdamer Theaterpreises 2024.

© Thomas M. Jauk

Update

Potsdamer Theaterpreis: Kristin Muthwill und Guido Lambrecht aus HOT-Ensemble geehrt

Der Förderkreis des Hans Otto Theaters verleiht alle zwei Jahre den Potsdamer Theaterpreis an Ensemblemitglieder. In diesem Jahr erhalten ihn eine Meisterin und ein Meister der Wandelbarkeit.

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Sie war in dem größten Publikumsrenner der letzten Spielzeit dabei, er in den beiden politischsten Inszenierungen jüngerer Zeit: Kristin Muthwill und Guido Lambrecht sind am Sonntag mit dem Potsdamer Theaterpreis ausgezeichnet worden. Der mit 3000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre vom Förderkreis des Hans Otto Theaters verliehen.

Beide sind seit Beginn der Intendanz von Bettina Jahnke 2018 im Ensemble des Hans Otto Theaters. Kristin Muthwill, 1974 in Magdeburg geboren, war einer der Stars in der all-female Besetzung der Erfolgsproduktion „Stolz und Vorurteil* (*oder so)“: Hier spielte sie Tillie, Charlotte, Charles Bingley und Miss Bingley in virtuosem Wechsel. In „Kinder der Sonne“ überzeugte sie als Jelena, jüngst als Medea-hafte Gestalt in „eure paläste sind leer (all we ever wanted)“ und, in einer Doppelrolle als Iokaste und Teiresias in „Antigone“.

Guido Lambrecht, einer der Preisträger des Potsdamer Theaterpreises 2024.

© Andreas Klaer

Guido Lambrecht, geboren 1968 in Dessau, zeigte in Christoph Mehlers Inszenierung von Sartres „Die Schmutzigen Hände“ als Parteisekretär Hoederer, dass er ebenso mit überbordendem Slapstick überzeugen kann wie mit ernster Ansprache ans Publikum. In dem hochaktuellen Spielzeitauftakt „Mephisto“ war Lambrecht Klaus Mann. Die Melancholie seiner Figur erzähle viel über die dunkle Zeit in Deutschland nach der Entstehung des Romans 1936 – ohne auch nur ansatzweise in Pathos abzugleiten, befand die Jury unter dem Vorsitz der Förderkreisvorsitzenden Katja Dietrich-Kröck: Lambrecht legt in den Abgründen die Komik bloß und im Komischen den Abgrund.

Den zum zweiten Mal vergebenen Publikumspreis erhielt „Mephisto“ in der Regie von Sascha Hawemann. Einen Sonderpreis bekam das Ensemble von „Sing ich dir“, ein Musikprogramm unter der Beteiligung eines Großteils des Ensembles, das mit Wunschkonzerten regelmäßig für ausverkaufte Säle sorgt.

Transparenzhinweis: Die Autorin gehörte zur Auswahljury.

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