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Bald 60 und kein bisschen leiser. Mit Wolf Maahn ist noch zu rechnen.

© promo

Kultur: Rock ’n’ Roll mit ADS

Wolf Maahn und Band in der Waschhaus Arena

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Vor wenigen Wochen ist er 59 Jahre alt geworden – und immer noch ist er live unterwegs. Wolf Maahn, symbolträchtiger Vertreter der (west)deutschen Musikszene, hat bis heute weit über 20 Alben veröffentlich und war an vielen weiteren von namhaften Kollegen als Musiker, Songschreiber oder Produzent beteiligt. Jetzt ist der Musiker, dessen Songs mindestens zwei Generationen von Fans „absolut ins Blut“ übergegangen sind, am Freitag in der Waschhaus Arena zu Gast. Man darf damit rechnen, dass der drahtige Typ nach wie vor wie mit ADS-Syndrom über die Bühne wirbeln und mit seiner Band im Rücken gehörig laut werden wird. Er kann nicht anders.

Geboren wurde er in Berlin, dann ging die Familie nach München. Als Elfjähriger besuchte er ein Beatles-Konzert, war stark beeindruckt und gründete später mit seinem Bruder die Food Band. Es folgten andere Formationen, die Deserteure beispielsweise, und Mitte der Achtziger reichte es endlich zu mehr als einer knackigen Vorband, Maahn hatte eigene Auftritte, live und im Fernsehen. Und der Mann mit dem losen Mundwerk und den bösen Sprüchen textete gnadenlos über seine Umwelt und Mitmenschen – ohne zum Zyniker zu werden.

Daneben war und ist er ein exzellenter Gitarrist. Als Linkshänder spielt er folglich mit der linken Hand, behielt aber die Anordnung der Saiten bei und spielt seine Gitarre „verkehrt herum“. „Wer spielt schon so durchgeknallt?“, sagte er einmal. Immer haftet etwas Besonders an diesem Menschen – für das Studio-Album „Vereinigte Staaten“, erschienen 2000, reiste er sogar in die Antarktis, suchte Abstand und gewann Nähe, Material für neue Songs, von einem wie gewohnt nachdenklichen aber auch zufriedenen, zärtlichen, für Glücksmomente dankbaren Menschen. Der auch leise kann, ob Elektro oder akustisch R & B.

13 Auftritte gehören zur jetzigen „Live & Seele-Tour“, und die Potsdamer dürfen sich freuen, dass Maahn nicht solo, sondern mit Band anreist. Fast ausverkauft war sein letztes Konzert in der Schiffbauergasse. Auch diesmal gibt es viel Schönes aus 30 Jahren, Geschichten, Balladen und die bekannten Hits zum Mitsingen, immer noch gut tanzbar, auch für das meist gleichaltrige Publikum, das sich für Konzertbestuhlung noch nicht alt genug fühlt.Steffi Pyanoe

Wolf Maahn und Band am kommenden Freitag, dem 2. Mai. um 20 Uhr in der Waschhaus Arena. Der Eintritt kostet 23 Euro.

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