Kultur: Rockkämpfer
The Folks gewinnen Finale des Saturday Fight Club
Stand:
Der Lindenpark verwandelt sich für einige Stunden zur Kampfarena. Es wird getrommelt und gehämmert, geschrien und gepfiffen, gegrölt und gejohlt, bis am Ende die stärkste Rockband gewinnt: im Finale des Saturday Fight Club. In den Monaten zuvor präsentierten sich junge Talente in den Vorrunden des Contests und wurden von Publikum und Fachjury bewertet. Die Besten kämpften nun im Finale gegeneinander: Birdshit, Markee, The Folk und Beach.Party.Weirdnam. Alles Bands aus dem Raum Brandenburg /Berlin, die unterschiedlicher nicht seinen können, sowohl optisch als auch musikalisch. Und mit der überzeugendsten am Schluss.
Birdshit aus Potsdam gehen als erste ins Rennen. Vier junge Musiker, deren Musikstil nicht eindeutig zuzuordnen ist. Die Klangfarbe der Instrumente und der Stil von Gitarre, Drums und Bass erinnert an Rock und Punk, gemischt mit etwas Ska und Funk. Die Themen der Lyriks schlängeln sich durch Terror, Liebe, Traum und Illusion. Mal etwas härter, mal etwas ruhiger zeigt sich Sänger Paul Niemann und auch das Instrumententrio Kenny Frost( Gitarre), Stefan Matthes (Drums) und Ron Herrmann (Bass). Eigenartig wirken nur die weißen Masken, die den Instrumentalisten zu Beginn das Gesicht verdecken. Ihr Auftritt wird von den Fans mit Beifall belohnt, und auch Zugaberufe sind zu hören.
Ein schneller Kulissenwechsel macht die Bühne bereit für Beach.Party.Weirdnam. Ein harter Gitarrensound, begleitet von schreiendem englischen Gesang, hallt durch den Lindenpark. Das Publikum folgt dem Bühnenspektakel, wohl mehr vom Sound erschlagen, als zum Tanzen angeregt. Die Botschaft der Band ist klar politisch. Sie wird durch Bilder vom G8-Gipfel oder von Politikern auf der Leinwand, aber auch durch harte Töne vermittelt. Das Publikum ist sowohl von den Fotos, als auch vom Sound gefesselt.
Ruhiger gehen es Markee aus Potsdam an. Die junge Band, die sich Anfang 2009 gründete, kombiniert dreistimmigen Satzgesang mit der Besetzung Keyboard, Gitarre, Bass und Schlagzeug und erinnert dabei ein wenig an die Sportfreunde Stiller. Die Songs sind ruhig, gelassen und gut verständlich. Was nicht nur daran liegt, dass sie deutsch gesungen werden, sondern auch, weil die Instrumentalisten den Sänger nicht übertönen. Die Musik schafft gute Laune, der ein oder andere, der zuvor beim Auftritt von Beach.Party.Weirdnam noch regungslos in der Ecke stand, traut sich jetzt auf die Tanzfläche. Die Stimmung ist ausgelassen. Das beste Fundament für The Folks, die Band aus Berlin, die noch mal alles geben will, um das Publikum und die Jury von ihrer Rockmusik zu überzeugen. Dass The Folk keine Anfänger mehr sind, ist sofort zu hören, ein harmonischer Gitarrensound, untermalt von sanften Tönen des Sängers Leon Ostrowski, klingt ein wenig wie Nirvana und Mando Diao und doch ganz anders.
Im vergangenen Jahr rockten die Jungs bei Rock am Ring und auf dem Hurrican- Festival. Seit Mai diesen Jahres steht ihr Debütalbum „One“ in den Plattenläden. Wie so oft kommt das Beste zum Schluss: Als hätte das Publikum nur den ganzen Abend auf The Folks gewartet. Ein Jubeln geht durch den Saal. Mit einer Mehrheit an Stimmen wird The Folks zum Gewinner gekürt. The Folks war die musikalisch stärkste Band an diesem Abend und dürfen nun im Dezember beim 17. Landesrockwettbewerb in Cottbus dabei sein. Margret Hahn
Margret Hahn
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