Kultur: Sahnehäubchen der Denkmalpflege
Buch über mittelalterliche Wandmalerei vorgestellt
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Das Buch soll der Auftakt einer ganzen Reihe werden. Und schon dieser erste Band macht deutlich, dass hier ein ganz neuer und bereichernder Blick auf die Kultur des Landes Brandenburg eröffnet wird. „Mittelalterliche Wandmalerei in Brandenburg. Der Südosten – Die Brandenburgische Lausitz“ (Wernersche Verlagsgesellschaft, 48 Euro) ist der Titel des vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und dem Archäologischen Landesmuseum herausgegebenen Sammelbandes, der am gestrigen Mittwoch im Schloss Glienicke vorgestellt wurde. In ihm werden die Wandmalereien von 30 Gotteshäusern, vor allem Dorfkirchen, erfasst, in zahlreichen, hochqualitativen Grafiken und Abbildungen dargestellt und in Aufsätzen bewertet. Bis ins 13. Jahrhundert geht diese Entdeckungsreise von einer Vielfalt mittelalterlicher Wandmalereien zurück, die wohl in dieser Region nur Historiker und andere Experten erwartet hätten.
Detlef Karg, Herausgeber von „Mittelalterliche Wandmalerei in Brandenburg“ und Leiter des Brandenburgischen Denkmalamtes, sagte am Mittwoch im Schloss Glienicke, dass die hier vorgestellten 30 Gotteshäuser nur ein kleiner Ausschnitt seien. Etwa 1100 Dorfkirchen und über 600 Stadtpfarrkirchen gibt es im Land Brandenburg. Und was die Wandmalereien betrifft, die oft aus der Zeit vor der Reformation stammen, seien hier noch viele Fragen offen. Das nun erschienene Buch, dessen Veröffentlichung sich augrund der hohen Qualitätsansprüche der Herausgeber immer wieder verschoben habe, nannte Karg ein „Sahnehäubchen der Denkmalpflege“. Denn hier werde deutlich, was Denkmalpflege leisten kann. Gleichzeitig soll dieses Buch als Fanfarenstoß für weitere Bände über mittelalterliche Wandmalereien in ganz Brandenburg verstanden werden. Doch dafür sei das Landesamt auf finanzielle Unterstützung durch die Regierung angewiesen. Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch (SPD) erklärte in ihrer Rede, dass sie sich ebenfalls wünscht, dass es nicht nur bei diesem einen Band bleibt. D.B.
Eine ausführliche Besprechung von „Mittelalterliche Wandmalerei in Brandenburg“ in den PNN erscheint in der kommenden Woche
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