Kultur: Schlöndorffs Projekte
Tolstoi-Stück und Film über Vivaldi geplant
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Der Babelsberger Filmregisseur Volker Schlöndorff will im kommenden Jahr einen Film über den italienischen Barockkomponisten Antonio Vivaldi (1678-1741) drehen. „Die Hauptrolle bei diesem größeren Projekt soll ein professioneller Geiger übernehmen“, sagte Schlöndorff gestern in Moskau. Dort warb er in der Vertretung der EU-Kommission für sein Theaterprojekt „Und das Licht scheint in der Finsternis“. Schlöndorff wird das Stück von Leo Tolstoi (1828-1910) in Zusammenarbeit mit der Stiftung Schloss Neuhardenberg im September in der Tolstoi-Gedenkstätte Jasnaja Poljana rund 200 Kilometer südlich von Moskau inszenieren.
Dabei wird Angela Winkler, mit der er 1975 „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ drehte, eine Hauptrolle übernehmen. „Mit dem Stück können wir den Russen zeigen, wie Deutsche Tolstoi lesen, aber wir möchten ihnen damit sicher nicht zeigen, wie sie Tolstoi lesen müssen“, sagte der Regisseur. „Wir warten voller Ungeduld auf eine neue Interpretation unserer Klassiker“, sagte Ururenkel Wladimir Tolstoi vor Journalisten in der EU-Kommission. Die insgesamt vier Aufführungen in Jasnaja Poljana, wo unter freiem Himmel und in Deutsch mit russischen Untertiteln gespielt wird, können jeweils 400 Besucher sehen.
Bereits im August zeigt Schlöndorff das etwa zwei Stunden lange Stück sieben Mal auf dem Gelände von Schloss Neuhardenberg. Das Projekt mit einem Gesamtbudget von weniger als eine Million Euro wird unter anderem von der EU finanziell unterstützt. „In Jasnaja Poljana wird die Magie des Tolstoi-Textes von der Energie des Ortes verstärkt“, sagte der Leiter der EU-Kommission in Moskau, Marc Franco. dpa
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