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Von Babette Kaiserkern: Schöner gruseln mit „Bella Block“
Hannelore Hoger liest Edgar Allan Poe, musikalisch begleitet vom Filmorchester Babelsberg
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Der Stammvater aller Horrorgeschichten und die Urmutter der Fernsehkommissarinnen treffen im Nikolaisaal zusammen, um gemeinsam mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg der Lust am Grauen zu frönen. Hannelore Hoger, seit fünfzehn Jahren die Darstellerin der beliebten, feministisch angehauchten Polizistin Bella Block, liest drei Geschichten von Edgar Allen Poe, dem Meister des psychologischen Schreckens. Der Fürst des Grauens, wie der amerikanische Dichter auch genannt wird, gilt als Begründer der short story und als literarischer Ahnherr aller Gruselgeschichten, Gothic Novels bis hin zu den Horrorfilmen unserer Zeit. Nicht nur Poes berühmteste Erzählung "Der Untergang des Hauses Usher" und das mysteriöse Gedicht "Der Rabe" haben Generationen von Schriftstellern beeinflusst. Mit dem amerikanischen Autor, der von den Nachtseiten der Existenz geradezu magnetisch angezogen wurde, hatte Hannelore Hoger bis dato eher am Rande zu tun. Vielmehr gehört die gebürtige Hamburgerin seit Jahrzehnten zu den renommiertesten deutschen Schauspielerinnen. Sie ist auf der Bühne präsent, weit mehr noch auf Leinwand und Bildscheibe. Nach einer Schauspiel-Ausbildung in Hamburg wurde Hannelore Hoger in den sechziger Jahren von vielen namhaften Theatern engagiert. Sie arbeitete mit dem intellektuellen Avantgarde-Regisseur Alexander Kluge zusammen, bevor sie einer breiten Öffentlichkeit als Bella Block bekannt wurde. In dieser Rolle beeindruckt sie als unkonventionelle, resolute, unabhängige Polizistin, die einen Fall nicht mit Dienstschluss abgibt. Weniger bekannt sind Hannelore Hogers komödiantische Talente, die sie zum Beispiel in der München-Satire "Rossini" unter Beweis stellte. Inzwischen hat Hannelore Hoger, die aus einer Theaterfamilie stammt, auch einen guten Ruf als Theater-Regisseurin erworben. Vielseitig wie sie ist, zieht sie von Zeit zu Zeit mit literarisch-musikalischen Programmen durch das Land, unter anderem gemeinsam mit ihrer Tochter Nina Hoger. Auch als Sprecherin von Hörbüchern hat sich Hannelore Hoger betätigt, unter anderem mit den höchst kuriosen Lebenserinnerungen der Schauspielerin Lotti Huber unter dem Titel "Diese Zitrone hat noch viel Saft!" und mit den Commissario-Brunetti-Krimis von Donna Leon. Die lange Liste von Preisen und Ehrungen, mit denen Hannelore Hoger ausgezeichnet worden ist, soll hier nur am Rande erwähnt werden. Dass Hannelore Hoger jetzt mit den Geschichten von Edgar Allen Poe auftritt, ist einer Inspiration des Teams vom Potsdamer Nikolaisaal zu verdanken - eine besondere Premiere nicht nur für das geneigte Publikum. Zwischen den Lesungen der Kurzgeschichten von Edgar Allen Poe serviert das Deutsche Filmorchester Babelsberg passende filmmusikalische Feinkost aus Klassikern des Horrorkinos. Dieser Abend ist ein Muss für alle Freunde von Gänsehaut und gruseligen Abgründen jenseits der alltäglichen Oberfläche unserer Wahrnehmungen.
8. Januar, 20 Uhr, Großer Saal: Vom Kino zum Konzertsaal
Babette Kaiserkern
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