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Kultur: Schönheit zum Bewahren

Hedwig Bollhagen Stiftung sucht „Zustifter“ / „HB“-Dauerausstellung im „Güldenen Arm“ möglich

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Hedwig Bollhagen Stiftung sucht „Zustifter“ / „HB“-Dauerausstellung im „Güldenen Arm“ möglich „HB“ nutzt sich nicht ab. Die Keramiken von Hedwig Bollhagen scheinen ein Dauer-Frischesiegel zu tragen. Mit einem Geschenk aus ihrer Werkstatt konnte man vor fünfzig Jahren ebenso „punkten“ wie heutzutage. Die nach der Wende einsetzende Flut von design-reichen Ton-Schöpfungen brachte den Status der vom Bauhaus inspirierten und international geschätzten Künstlerin keineswegs ins Wanken. In vielen Haushalten findet man wenigstens eine ihrer zeitlosen Tassen, Schalen oder Kannen. Liebhaber erweisen sich als nimmermüde Sammler der gestreiften oder gepunkteten schlichten Schönheiten. Für den Erhalt des Nachlasses von Hedwig Bollhagen zu werben, scheint demzufolge ein durchaus Erfolg versprechendes Unterfangen. Darauf setzt auch Andreas Kalesse, Chef der Unteren Denkmalbehörde Potsdams. Seinem Engagement ist es mit zu verdanken, dass jetzt eine Stiftung gegründet wurde, die sich um den schriftlichen Nachlass und die Keramiksammlung kümmert und sich auch um eine Präsentation der „HB“-Keramiken in Potsdam bemühen will. Der Raum für eine ständige Ausstellung wäre bereits vorhanden: das Potsdamer Barockhaus „Im Güldenen Arm“. Doch bis es zu einem Umzug des derzeit noch im Wohnhaus und auf dem Dachboden der Manufaktur in Marwitz lagernden Schatzes nach Potsdam kommen könnte, ist noch eine entscheidende Hürde zu nehmen: das finanzielle Unterpfand. Deshalb wurde jetzt der Aufruf: „Zustifter gesucht“ gestartet. „Jeder Euro ist uns dabei willkommen“, wirbt Andreas Kalesse um die Spendenfreudigkeit der Potsdamer. Stiftungssporen hat sich der oberste Denkmalpfleger der Stadt u.a. bereits beim Foerster-Garten, dem Großen Refraktor oder dem Jüdischen Friedhof erworben. „Nach dem Tod Hedwig Bollhagens im Jahr 2001 wurde permanent um ihren Nachlass diskutiert. Das kam auch mir zu Ohren. Deshalb bemühte ich mich darum, dass die Sammlung den Status ,Bewegliches Denkmal“ erhält. Das war im Mai vergangenen Jahres. Dies war der erste notwendige Schritt, dass die Sammlung nicht in alle Winde zerstreut wird.“ Um das Andenken des künstlerischen Vermächtnisses ihrer Tante zu bewahren, gab die Nichte Silke Resch den Besitz der Verstorbenen nun großzügig in die Treuhand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. „Jetzt geht es darum, die Werke zu katalogisieren, zu restaurieren und dann auch dauerhaft auszustellen.“ Und dafür sei eben eine stattliche Summe nötig. Der Zustand der Keramiken sei zwar gut, aber mitunter fehle eben doch irgendwo eine Ecke oder haben die Gefäße einen Sprung, so dass geklebt und ergänzt werden müsse. Stück für Stück werden die Keramiken in Marwitz nummeriert, eingepackt und nach Potsdam gebracht. Potsdam sei der passende Ort, denn hier habe Hedwig Bollhagen u.a. in Sanssouci Aufsatzschalen in antiker Tradition entwickelt und Baukeramik für die Restaurierung der Römischen Bäder und Cecilienhof geschaffen. Ihr sehr umfangreiches Konvolut von Skizzen soll im Brandenburgischen Landeshauptarchiv aufgearbeitet werden. Zum 100. Geburtstag von Hedwig Bollhagen im Jahr 2007 ist in Potsdam eine große Ausstellung im Kutschstall geplant. „Wenn alles klappt, genügend Spenden zusammen kommen und auch die Stadtverordneten ihre Zustimmung geben, könnte 2008 schon das Bollhagen-Museum im „Güldenen Arm“ in der Elflein-Straße eröffnen“, so die Vision Kalesses. Dabei kann er sich auf die Stadtverordnetenversammlung vom 23. Juni 2003 stützen, die bereits beschlossen hatte, den Nachlass nach Potsdam zu holen. „Wenn die Potsdamer dieses Museum also wollen, sollen sie es auch bekommen. Sollte dieses Vorhaben hier nicht zustande kommen, suchen wir uns gegebenenfalls einen anderen Ort. Die Stiftung existiert völlig unabhängig von Potsdam. Das Wichtigste ist derzeit , dass die Stiftung überhaupt ins Leben gerufen wurde.“ Der Aufruf, Zustifter zu werden, sollte also nicht ungehört verhallen. Potsdam würde sich sonst um den Reichtum einer der wichtigsten Keramikkünstlerinnen des 20. Jahrhunderts bringen. „HB“ gehört nicht nur auf den Tisch, sondern auch ins Museum. Heidi Jäger Hedwig-Bollhagen-Zustiftungen sind möglich auf dem Konto 1027758216 bei der SEB-Bank, BLZ 380 101 11.

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