Kultur: Schöpfer von grünen Meisterwerken
Die Potsdamer Autorin Christa Hasselhorst edierte im Nicolai-Verlag das Buch „Meister der Gartenkunst“
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Die Potsdamer Autorin Christa Hasselhorst edierte im Nicolai-Verlag das Buch „Meister der Gartenkunst“ Am Anfang waren Gärten. Die Bibel weiß davon zu berichten, auch die ersten Bücher anderer Kulturen und Völker. Gärten waren und sind Orte des Glücks. Zumeist waren Fürsten die Auftraggeber für kunstvolle Parkanlagen. In der Barockzeit beispielsweise wurde in alleendurchzogenen Parks die Natur gezähmt und der fürstlichen Verfügungsgewalt unterstellt. Hin und wieder waren die Herrscher auch ihre eigenen Gartenarchitekten, zogen aber auch bedeutende Gartengestalter an den Hof, zumeist als die Parks nach englischem Vorbild in Gärten zurück verwandelt wurden. Christa Hasselhorst macht den Leser in ihrem soeben in der Nicolaischen Verlagsbuchhandlung erschienenen Bild-Text-Band „Meister der Gartenkunst“ mit Gärten und ihren Schöpfern bereits aus der Renaissance bekannt. Die Inspiration zum Thema Garten findet die Autorin fast auf Schritt und Tritt in ihrer Wahlheimat Potsdam, in den drei großen königlichen Parkanlagen - Sanssouci, Neuer Garten und Babelsberg – sowie auf der Freundschaftsinsel, im Volkspark im Bornstedter Feld oder in manchem Privatgarten. Hier ist ihr die Idee zu diesem wunderbar lesens- und ansehenswerten Buch gekommen. 500 Jahre Gartengeschichte lässt die Journalistin zunächst in einer kleinen Exkursion Revue passieren. Danach geht sie näher auf die Geschichte einzelner Gärten ein, vor allem auf ihre Schöpfer. Siebzehn Gestalter von grünen Meisterwerken porträtiert Christa Hasselhorst. Beispielsweise den Fürsten Franz von Anhalt-Dessau. Er holte die Welt in sein kleines Land an Elbe und Mulde: gotische Glasmalerei aus der Schweiz, antike Baustile aus Italien und vor allem die Gartenkunst aus England. Die von ihm geschaffenen Parkanlagen gehörten zu den reifsten und vorbildlichsten zu seiner Zeit. „Eine Zierde und Inbegriff des 18. Jahrhunderts“, schrieb der Weimarer Dichter Wieland über den Park in Wörlitz. Auch für den Potsdamer Neuen Garten hatte dieser Vorbildcharakter. Aber mit der Verpflichtung des neuen Gartendirektors Peter Joseph Lenné begann für diesen Park und für Sanssoucis Anlagen, sogar für die gesamte Umgebung Potsdams, eine neue Ära der Landschaftsgestaltung. ein Gesamtkunstwerk entstand. Christa Hasselhorst stellt neben Gartenarchitekten , die im Auftrag von Monarchen arbeiteten, auch Gestalter vor, die zur eigenen Freude grüne Areale anlegten und in die Gartengeschichte eingingen: den „begnadeten Weltflüchtling“ Claude Monet, die „sanfte Rebellin“ Gertrude Jekyll oder die „kultivierte Außenseiterin“ Vita Sackville-West. Die Autorin macht mit ihrem Buch, das anschaulich illustriert ist, neugierig auf die grünen Meisterwerke und ihre Schöpfer. Kenntnis- und oftmals spannungsreich schreibt sie über deren Erfolge und auch Enttäuschungen. Und dann, wenn man Lust bekommt, eine Parkanlage zu besuchen, werden sie selbst zur faszinierenden Lektüre. Davon kündet auch Christa Hasselhorsts verdienstvolle Veröffentlichung im Jahr der Gärten und Parks. Klaus Büstrin Christa Hasselhorst, Meister der Gartenkunst, Nikolaische Verlagsbuchandlung, 29,90 Euro.
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