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Kultur: Schüler im Spitzeldienst

Am Ende der DDR waren ungefähr 8 000 Kinder und Jugendliche, sogenannte „inoffizielle Mitarbeiter“ der Staatssicherheit. Sie wurden in Jugendklubs, in Kirchen und an den Schulen angesprochen.

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Am Ende der DDR waren ungefähr 8 000 Kinder und Jugendliche, sogenannte „inoffizielle Mitarbeiter“ der Staatssicherheit. Sie wurden in Jugendklubs, in Kirchen und an den Schulen angesprochen. Sie sollten ihre Freunde aushorchen oder über ihre Eltern berichten. Der Film „Stasi auf dem Schulhof“ von Annette Baumeister, der am Donnerstag, dem 19. April um 19 Uhr im Kutschstall im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, Am Neuen Markt, gezeigt wird, ertzählt über die Praktiken des Ministeriums für Staatssicherheit, das herauskriegen wollte, was Kinder und Jugendliche dachten und fühlten. Es wollte ihnen „unter die Haut kriechen und ins Herz schauen“; schließlich hing von der Jugend die Zukunft des Sozialismus ab. Stasiminister Erich Mielke befahl schon 1966, Minderjährige anzuwerben und zu Spitzeln zu machen.

Der Film rekonstruiert das Schicksal von Marko, Kerstin und Elvira und zeigt, wie die Stasi vorging, um Jugendliche in Spitzeldienste zu pressen. „Stasi auf dem Schulhof“ schenkt drei Betroffenen von damals Gehör. Der Film ist eine Dokumentation über Missbrauch, über beschädigte Seelen, in denen das Gift der Staatssicherheit bis heute fortwirkt. PNN

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