Kultur: Schwule Filmnacht mit Regisseur Rosa von Praunheim

Zum ersten Mal findet dieses Jahr die schwule Filmnacht Potsdam statt. Einen Abend lang, für drei Vorstellungen, ist das Filmmuseum fest in der Hand des homosexuellen, des schwulen Films. Aber was ist „schwuler Film"? Gibt es ihn überhaupt? Die Filmnacht am 22. April wagt eine kleine Deutung und bezeichnet Werke von homosexuellen Regisseuren sowi, Filme über schwule (Alltags-)Themen und Streifen die sich auch an eine homosexuelle Zielgruppe richten, als schwulen Film.

Die Überschrift der diesjährigen Ausgabe der schwulen Filmnacht heißt „Streit“. Und Homosexualität scheint immer ein Streitthema zu sein. Für die Heterosexuellen und erst recht für die Schwulen. Wo steht der Homosexuelle jetzt, angesichts von Anti-Diskriminierungsgesetz, Homo-Ehe und Parallelexistenzen im Internet? Im anschließenden Gespräch zwischen Regisseur Rosa von Praunheim und Wolfgang Theis (Schwules Museum, Berlin) soll diesen Fragen nachgegangen werden.

Doch zuvor ist Praunheims Film „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation in der er lebt“ um 18 Uhr zu sehen. Dann folgt um 20 Uhr der tragikomische Coming-Out-Film „Tan Lines“, der den Blick in die dunklen Ecken beschaulicher Küstenorte nicht scheut, „und dabei so unverschämt sexy und schön ist, dass er noch tagelang nachwirkt“, wie es in der Ankündigung heißt. Midget Hollows ist darin ein 16-jähriger Surfer. Seine Freunde sind keine „Schwuchteln“, denn Surfer sind nicht schwul! Aber Midget ist es. Nur weiß das noch keiner von diesem smarten Jungen, der gut aussieht, gut surfen kann, sich das Bett mit seiner Mutter teilt und einem anrüchigen Nebenverdienst nachgeht.

Zum Abschluss gibt es dann um 22 Uhr Francois Ozons Komödie „8 Frauen“, die nach der Mörderin unter sich suchen.

Eintritt je Film 5/ erm. 4 €. Reservierungen unter 0331/27181-12. PNN