Kultur: Sechs Stunden Spannung
Landesrockwettbewerb-Sieger: Fortunate Fools
Stand:
Sechs Bands, und alle wollten gewinnen. Die Gruppen hatten sich durch viele Vorausscheide gespielt und standen nun am Freitagabend im Lindenpark, um den Titel „Beste Band Brandenburgs“ zu erringen. Aus Kyritz, Lauchhammer und anderen brandenburgischen Städten waren sie angereist, auch Potsdam war durch die Bands Madstop und Fortunate Fools vertreten. Mit ihnen waren Freunde, Fans und Familie angereist, denn jede Stimme sollte am Ende mit entscheiden, wer das Land Brandenburg beim deutschlandweitem Finale des Local Heroes Wettbewerbs vertreten wird. Außerdem warteten Preisgelder und Studioaufnahmen auf den Gewinner. Bands wie „Subway to Sally“ und „Band ohne Namen“ zählen zu den erfolgreichsten Gewinnern der vergangenen Jahre. Dementsprechend groß war auch der Andrang. Jung wie Alt feuerten ihre Favoriten lautstark an.
Nachdem DorrisDe aus Frankfurt/Oder mit schnellem Metall den Abend eröffnet hatten, kamen nach kurzer Umbaupause Hokum aus Cottbus zum Zug. Die vier Jungs mit schwarz geschminkten Augen schafften es trotz sauber gespieltem Hardrock nur auf den letzten Platz.
Nun kam mit Fortunate Fools die erste Potsdamer Band auf die Bühne. Diesmal gab es Funk, der gespickt mit ein paar musikalischen Ausflügen in rockigere Gefilde, frischen Wind in den Lindenparksaal brachte. Die jungen Männer um Sänger Adrian Schenk spielten noch bis vor kurzem unter dem Namen BadPGvoc, mit der sie eine große Fangemeinde aufbauten. Die Erfahrung konnte man hören: Adrian Schenk sang und spielte souverän am Piano und verteilte dabei noch Lächeln an das Publikum. Zum Tanzen kamen aber nur wenige, die funkigen Eigenkompositionen hätte man sich lieber in einer gemütlichen Bar angehört. Doch die halbe Stunde Spielzeit war auch schon wieder vorbei, es sollten noch drei weitere Bands folgen.
Als nächstes stürmten Jigstream aus Lauchhammer auf die Bühne, dicht gefolgt von den Lokalmatadoren Madstop. Die letzte Band in der Wertung waren Pale Moon aus Kyritz, die mit einer erfrischenden Rock-Pop Mischung und zum Teil klassischem Gesang mutig ans Werk gingen. Mit Cello und Kontrabass waren die Sechs nicht nur optisch ein Höhepunkt, auch für die metallgequälten Ohren waren die emotional-ausdrucksstarken Lieder von Pale Moon eine echte Abwechslung.
Der Saal hatte sich in der Zwischenzeit schon stark geleert, als es nun an die Abstimmung ging. Neben den Publikumsstimmen in Form der Eintrittskarten beriet sich eine Jury über die Platzierung. Während der langwierigen Auszählung sollten die Vorjahressieger Emit für Kurzweil sorgen, was beim gespannten Publikum aber wenig Anklang fand.
Nach langem Warten ging es endlich an die Bekanntgabe: Der fünfte Platz ging an Pale Moon, Platz vier an Madstop, den dritten Platz belegten DorisDe, hinter Jigstream. Beste Band beim Landesrockwettbewerb 2005 wurden die Fortunate Fools. Nach sechs Stunden Spannung jubelten die Fans nun glücklich mit der Band zusammen.Philipp Rothmann
Philipp Rothmann
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