
© Manfred Thomas
Klimaschutz, kroatische Klaviermusik, Kinderfilm: Was Potsdam zu bieten hat
Am Montag ist Halloween, am Donnerstag steht Barockes aus Freiburg auf dem Programm. Ein Streifzug durch das Potsdamer Kulturleben der nächsten Tage.
Stand:
Der Herbst ist eine gute Zeit, um sich abends wieder ins Kulturleben zu stürzen. In den kommenden Tagen bieten sich dazu in Potsdam einige Gelegenheiten. Hier unsere Empfehlungen.
Freitag: Spurensuche und Sextipps
Es gibt diese Orte: Verlassen, vergessen, aber doch voller Vergangenheit. Im Stück „Concord Floral“ von dem kanadischen Dramatiker Jordan Tannahill geht es um ein verfallenes Gewächshaus am Stadtrand. Mystisch aufgeladener Ort und Treffpunkt für Partys und Mutproben. Dann wird dort die Leiche eines Mädchens entdeckt. Das bringt einen schmerzhaften und spannenden Erinnerungsprozess ins Rollen. Die Inszenierung mit einem mehrsprachigen Ensemble aus Studenten der Babelsberger Filmuni hat am Freitag um 19.30 Uhr Premiere, in der HOT-Reithalle. Hier gibt es Karten.
Im Kabarett am Obelisk geben Ihnen Bella Liere und Andreas Zieger krisensichere und klimaneutrale Tipps zur Selbstoptimierung. „Besser Sex Nach Sechs Als Fünf Vor Zwölf“, ab 19.30 Uhr im Kabarett in der Charlottenstraße. 20 und 15 Euro kosten die Karten.
Samstag: Kroatische Klaviermusik, Indierock aus Österreich und eine Rätselnacht
Die kroatische Komponistin Dora Pejačevićs hinterließ ein vielfältiges Gesamtwerk aus Klavier-, Kammermusik-, Orchester- und Vokalwerken, vor allem für das Klavier schrieb sie ihr Leben lang. Und doch ist sie heute kaum bekannt. Der Nikolaisaal lädt ein zur Wiederentdeckung mit der Pianistin Kyra Steckeweh, ein Konzert mit Bildern und Texten aus der Reihe „Komponistinnen!“. Um 20 Uhr im Foyer des Nikolaisaals, und hier gibt es eine kleine Vorschau.
Im Theaterschiff gibt es ab 19.30 Uhr österreichischen Indierock von der Band JOLPHIN. Oder Sie machen mit, gleich um die Ecke, beim Nachtschwärmerquizz des Hans Otto Theaters. In theatraler Umgebung erwartet die Gäste ein (Mitmach)programm nach dem Motto „Kurz geprobt, heiß serviert!“. Zu gewinnen gibt’s auch was, außerdem Getränke an der Bar und Musik. Hier finden Sie alle Infos dazu.
Sonntag: Schöne Schöpfung, ein nie endender Abschied, vier Saxophone und Neues von Rosa v.P.
Haydns jubelndes Oratorium „Die Schöpfung“ steht der neuen Komposition „Ein Sündenfall“ von Thomas Hennig gegenüber – im Konzert mit dem Sinfonischen Chor der Singakademie Potsdam, dem Neuen Kammerorchester Potsdam und Solisten. Am Sonntag ab 17 Uhr im Nikolaisaal. Karten unter (0331) 2888828 oder online.
Dirk Michaelis‘ erfolgreichster Song heißt tragischerweise „Als ich fortging“. Aber er ist auch nach 35 Jahren noch da, am Sonntag kommt der vielseitige und gefühlvolle Rock-Pop-Poet in den Lindenpark. Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr. Karten kosten im Vorverkauf, 30, an der Abendkasse 38 Euro. Vorher können Sie sich hier den Schmachtsong in der Originalversion mit Michaelis‘ Band Karussell in die Erinnerung holen. Oder Sie hören gleich vier Saxophonen zu im „Kleinen Konzert“ mit dem Benschu – Saxophonquartett. Mit dabei – neben Ralf Benschu: Markus Behrsing, Christian Raake und Andreas Kaufmann.
Auf dem Theaterschiff ab 17 Uhr. Das Thalia zeigt um 15 Uhr Rosa von Praunheims neuen Film Rex Gildo - Der letzte Tanz“ über einen gefeierten Star, der sein Schwulsein versteckte und schließlich (auch) daran zerbrach. Am Sonntag ist Rosa von Praunheim im Thalia zu Gast. Hier gibt es Karten und den Trailer.
Montag: Grusel und Orgel und viel Dampf
Am Montag ist Halloween, und wo Sie sich altersgerecht gruseln können, lesen Sie hier in unserer Übersicht. Außerdem ist Reformationstag, denn es war wohl der 31. Oktober 1517, an dem Luther an einer Wittenberger Kirchentür seine berühmtesten Post machte. Kernbotschaft: Vergebung kann man nicht kaufen. Damit brach allerdings eine große Einnahmequelle der Katholischen Kirche weg – der Rest ist Geschichte. Die „Orgelmusik zum Reformationsfest“ spielt an der Woehl-Orgel Ekkehard Saretz, ab 16 Uhr in der Friedenskirche Sanssouci.
Das Dampfmaschinenhaus in der Havelbucht, Potsdams berühmteste „Moschee“, die ja keine ist, nur königliche Attrappe, hat am Dienstag von 10 bis 17.30 Uhr geöffnet. Dabei wird auch die historische Maschine angeheizt.
Dienstag: Der nicht-vegane Kinderfilm
„Mein Vater, die Wurst“ - das klingt nach einem coolen Ferienfilm. Zoës Vater verkündet, dass er seinen Job in einer Bank hingeworfen hat, um Schauspieler zu werden. Die Mutter ist not amused, spätestens als sie herausfindet, dass der Vater eine riesige Wurst in einem Werbeclip spielen soll und Zoë die Schule geschwänzt hat, um den Vater zu unterstützen. Im Filmmuseum, los geht’s um 10 Uhr. Anschließend können Sie sich die neue Sonderausstellung „Die Kunst des Sehens“ ansehen.
Mittwoch: Mord im Wald
Spannung und ein bestimmt auch Naturgrusel verspricht der Film „Schweigend steht der Wald“: Forststudentin geht im Oberpfälzer Wald auf Spurensuche, wo sie als Mädchen mit ihren Eltern Urlaub machte, der Vater verschwand und ein Mord passierte. Mittwoch um 18.30 Uhr im Thalia, alle Zeiten hier.
Donnerstag: Ann Hero und Barockes aus Freiburg
Die Singer/Songwriterin Ann Hero spielt Klavier, Gitarre und Saxophon. Und sie singt: Ihre deutschen Texte sind manchmal heiter, manchmal nachdenklich. Am Donnerstag tritt sie zusammen mit Thomas Krause am Bass im Kunsthaus Sans Titre auf. Beginn ist um 19 Uhr, in der Französischen Straße 18. Der Eintritt ist frei.
Das Freiburger Barockorchester ist auf Deutschlandreise und am Donnerstag zu einem Konzert in der Friedenskirche Sanssouci zu Gast. Beginn um 20 Uhr, Karten gibt es an der Abendkasse für 20 und 10 Euro. Das Programm: Sonaten von Johann Sebastian Bach und Daniel Eberlin sowie dessen Kantate „Ich will in aller Noht“, Solistin ist die Sopranistin Dorothee Mields.
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