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Kultur: Singen mit der Oboe

Albrecht Mayer spielt heute mit dem Staatsorchester Frankfurt

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Albrecht Mayer spielt heute mit dem Staatsorchester Frankfurt „Handgelenksübungen“ nannte Richard Strauss seine späte Kompositionen. Das Konzert für Oboe und Orchester in D-Dur gehört dazu. 1945 entstand das Werk, das zu den schönsten Alterswerken des Komponisten gehört. Nicht die vordergründige Virtuosität steht im Vordergrund, sondern die Durchdringung des musikalischen Materials. Es gehört jedenfalls zu den schwierigsten Kompositionen, das für dieses Holzblasinstrument geschrieben wurden, vor allem in atemtechnischer Hinsicht. Albrecht Mayer gehört zu den renommiertesten deutschen Oboisten, die das Konzert ohne Schwierigkeiten bewältigen. Doch meint er, dass das „Werk für mich immer wieder eine große Herausforderung ist, obwohl ich es schon sehr oft gespielt habe“. Die lyrisch-beseelten Melodien, die Strauss für die Oboe erfunden hat, lassen ihn, wie er sagt, in keinem Augenblick kalt. Heute, 19.30 Uhr, wird der Musiker das Werk im 1. Sinfoniekonzert im Nikolaisaal mit dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt(Oder) unter der Leitung von Heribert Beissel spielen. Mayer gehört dem berühmtesten Orchester Deutschlands an, seit 1992: den Berliner Philharmonikern. „Für die Position des Solooboisten spielte ich beim Vorspiel das Strauss-Konzert. Leider habe ich es aber noch nicht mit den Philharmonikern musiziert.“ Der gebürtige Bamberger spielt die Oboe seit seinem zehnten Lebensjahr. Noch heute sind für ihn acht Stunden am Tag Umgang mit dem Instrument eine normale Angelegenheit. Zunächst studierte er aber Gesang. Dann aber wechselte er zur Oboe. Das Singen war ihm bei der Bewältigung des Doppelrohrblasinstrument von entscheidender Bedeutung. Und so spielt Albrecht Mayer nicht nur die Oboe, sondern er singt mit ihr. Jetzt kann man sein „Singen“ auf seiner neuen CD (Deutsche Grammophon) bewundern. Er spielte mit der Sinfonia Varsovia bekannte Bachsche Musik ein. So interpretiert er in überraschender Weise gemeinsam mit dem dem Geiger Nigel Kennedy die Arie „Erbarme dich, Herr“. Ein großer Zauber geht von diesem Musizieren aus. Der 37-jährige Albrecht Mayer verfügt über ein sehr großes Repertoire. Nicht nur der Barockmusik, der Klassik oder Romantik gehört seine Aufmerksamkeit, sondern auch den Komponisten unserer Zeit widmete er sich immer wieder. Besonders gern spielt er die Oboenkonzerte von Wolfgang Rihm oder von Bernd Alois Zimmermann. „Es wurde viel Musik für die Oboe geschrieben, dass ein Leben einfach bnicht ausreicht, um sie zu spielen“, sagt Albrecht Mayer und freut sich darauf, heute das Strauss“sche Oboenkonzert in D–Dur musizieren zu dürfen. Klaus Büstrin

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