Kultur: Sommer

Ein richtiges Sommerblumenquartier auf der Freundschaftsinsel – für drei Tage auch im Ausstellungspavillon. Die Urania Potsdam überrascht seit mehreren Jahren im Vorfeld der „Offenen Gärten“-Aktion mit „Gartenschönheit in Vasen“. Potsdamer, auch Gartenfreunde aus dem Umland gestalten ganz nach ihrem Geschmack und mit den Blumen, Gräsern, Zweigen der Jahreszeit Sträuße, die sich oftmals regelrecht als barocke Stillleben entfalten. In den Gefäßen der beiden bedeutenden Keramikerinnen unserer Zeit, Hedwig Bollhagen und Heidi Manthey, die die HB-Werkstätten in Marwitz dieses Jahr zur Verfügung stellten, können sich die Sträuße prächtig entfalten, ihre verschiedenen Formen wollen die Fantasie der 35 Laien-Floristen, unter anderen Wolfgang Kautz, Doris Renz, Marianne Foerster, Dorothea Nerlich, Peter Herling, Sigrid Nordemann, Ildiko Grille, Alfred Schmidt oder Charlotte Joop anregen.

Wer dachte, die Rose wird in ihrem blühkräftigsten Monat hier ausschließlich mit einem Potpourri herrlichster Blüten bedacht, der wird bei dem Rundgang durch den Pavillon ein wenig enttäuscht sein. Natürlich hat sie auch ihren Platz gefunden, denn ihr Duft und ihre Pracht lassen wohl kaum jemanden unberührt. Aber die Rose muss sich bescheiden, denn die Sträuße-Gestalter wollen dem Juni mit seinem überquellenden Blumenreichtum ein großes Loblied singen – mit Rittersporn, Phlox, Nachtkerze, Hortensie, Taglilie, Ringelblume, Bartnelke oder Gräsern. Der Besucher erlebt sie in den verschiedensten Gestaltungs- und Farbnuancen, mal kräftig, mal zart. Kleine floristische Kunstwerke sind entstanden, aber auch ein schlichter, ein liebenswerter Blumenstrauß. Alle sind sie Gartenschönheiten in Vasen. Aber nur drei Tage lang sind sie zu sehen, dann will schon die Vergänglichkeit ihr großes Fest feiern. Klaus Büstrin

Bis 11. Juni, 10 bis 18 Uhr, Pavillon auf der Freundschaftsinsel