Kultur: Stars und Sternchen
Einstein Forum mit Diskussionsrunde heute auf der Berlinale
Stand:
Einstein Forum mit Diskussionsrunde heute auf der Berlinale Die diesjährige Diskussionsrunde des Potsdamer Einstein Forums „Framing Reality“ auf der Berlinale widmet sich dem Phänomen der Stars. Im Filmstar bündeln sich Wünsche, Träume, Vorstellungen und Ideen. Der Star lebt das schönere Leben, kann Probleme und Konflikte scheinbar besser lösen. Was verrät uns der Star über die Gesellschaft, die ihn hervorbringt, fragt das Forum. Und schließlich kehrt heute so mancher „Star“ zum Politiker gewählt, von der Leinwand zurück in das wirkliche Leben. Das erste Panel (14 bis 16 Uhr) in der Berliner Staatsbibliothek widmet sich dem Thema „Stars und Starkult“. Die Massenkultur ist laut Roland Barthes die Maschine, die unser Kollektivbegehren sichtbar macht. Besonders deutlich wird dies im Erscheinen des Stars: In ihm bündeln sich Vorstellungen, Erwartungen, Gefühle und Ideen. Der Star wird zur Projektionsfläche; er lebt uns vor, wie schön alles doch sein könnte. Doch warum wird der Ruf nach Stars immer lauter, der Begriff des Stars immer inflationärer. Kann – und will – wirklich jeder zum Star werden, fragt das Einstein Forum. Warum muss das „schöne“ Leben nur den Stars überlassen werden? Die Frage ist auch, was Stars aussagen über die Gesellschaft, die sie hervorgebracht hat. Auch will die Diskussion klären, ob die Medienindustrie unentwegt neue Stars braucht und verschleißt. Werden konkurrierende Formate wie Video und DVD andere Starqualitäten erfordern und hervorbringen, ist ein weitere Aspekt der Diskussion. Teilnehmer des ersten Panels sind unter anderem: Elisabeth Bronfen, Stephen Lowry, Thomas M. Stein, die Moderation hat Dieter Bartetzko. Das zweite Panel (16.30 - 18.30) begleitet die Stars auf ihrem Weg von der Traumfabrik zur Realpolitik. Das Kino lebt uns mitunter vor, wie einfach und effizient Probleme und Konflikte gelöst werden könnten. Die Traumwelt des Kinos kehrt in Form des zum Politiker gewordenen Filmstars in den Alltag zurück – und suggeriert die einfache, schnelle Lösung komplexer Probleme. Dem gegenüber rückt das politische Alltagsgeschäft immer mehr in die Nähe der Inszenierung und Theatralisierung, um an Aura und Glamour zu gewinnen. Ist diese Kinofizierung der Politik, die Inszenierung zum Politainment, eine Form der Ästhetisierung von Politik im Benjaminschen Sinne? Ist das Kino noch in der Lage, mehr zum politischen Prozess und zur Problemlösung beizutragen, als vorzuleben, wie man „hart“ durchgreifen kann? Teilnehmer des zweiten Panels unter anderem: Lothar Bisky, Andreas Dörner, Hans-Ulrich Jörges; Moderation: Susanne Weingarten. Die Abendveranstaltung ab 19.30 Uhr präsentiert Peter Fonda, 21 Uhr (Bertelsmann, Unter den Linden 1), Talking Stars: Robert Fischer spricht mit Peter Fonda. PNN Heute ab 14 Uhr im Otto-Braun-Saal der Staatsbibliothek zu Berlin, Potsdamer Str. 33, Berlin-Tiergarten, Eintritt frei. Abends bei Bertelsmann, Unter den Linden 1, Karten zu 7/5 Euro nur im Berlinale Vorverkauf.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: