zum Hauptinhalt
Aggressiv und kraftvoll. Iva Nova.

© promo

Kultur: Stimmungsaufheller

Die Frauen von „Iva Nova“ aus St. Petersburg boten einen Mix aus russischer Folklore, Punk und Polka

Stand:

Sie kam über ihr Publikum wie eine Horde wilder Kosaken – die russische Frauenband Iva Nova, die in Sankt Petersburg zu Hause ist und mit ihrem Mix aus russischer Folklore, Punk und Polka gerade die Konzertsäle Europas erobert.

Ihr dezent feministischer Touch überzeugte auch die Frauen des Vereins PrimaDonna und so luden die Potsdamerinnen die russische Formation in die „fabrik“ und hofften auf ein begeisterungsfähiges, partyerprobtes Publikum.

Das stand anfangs ein wenig schüchtern und mit obligatorischem Sicherheitsabstand vor der Bühne, staunte über diese fünf Frauen, die, vorzugsweise in Rot, in Kleid, Rock, Ringelsocken oder Turnschuhen, ihre ungebremste Energie in den Saal entließen.

Akkordeon, Bass, Gitarre und Schlagzeug in Kombination mit einem kleinen „Soundcomputer“, der für schräge Geräuschuntermalung sorgte. Ein Hang zu allem, was sich schlagen ließ – Becken, Waschbrett, Trommel, Kuhglocke, dazu ein großes Repertoire an Percussioninstrumenten. Ein Gesang, der alle Facetten von Rau bis Zart bediente.

Iva Nova waren ein Feuerwerk, ein Stimmungsaufheller, aggressiv und kraftvoll. Wer für diese Band eine Schublade aufmachen wollte, konnte diese gleich wieder schließen.

Punk? Polka? Rock? Elektro? Die Frauen beherrschten jedes Genre und mixten bunt durcheinander. Doch wer denkt, hier gab es nur etwas auf die Ohren, der irrt! Natalia Potapenko am Akkordeon spielte wie ein Märchenwesen, mit aufgerissenen Augen, die herrlich verwundert schauen konnten, manchmal seltsam entrückt, aber immer mit ganz viel Seele.

Oder Anastasia Postnikova. Ob am analogen Synthesizer, mit Stimme oder als Percussionwunder – diese Frau mit dem lasziven Blick konnte jubeln und schreien, klatschen und pfeifen wie ein russischer Kosake.

Neben ihr wirkten die stetig sanft lächelnde Natalia Nazarova am Bass und Ekaterina Fedorova am Schlagzeug beinahe schüchtern.

In der Mitte, zuständig für Gesang und Gitarre, hielt die Begründerin der Band, Inna Lishenkevich alles zusammen, „erzählte“ ihre Songs mit Händen und Füßen und freute sich sichtlich über das Potsdamer Publikum, das am Ende des Konzertes ganz augenscheinlich nicht mehr das Gleiche zu sein schien!

Andrea Schneider

Andrea Schneider

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })