zum Hauptinhalt

Kultur: Streit um die Madonna

Holbein-Gemälde geht von Darmstadt nach Frankfurt (Main)

Stand:

Holbein-Gemälde geht von Darmstadt nach Frankfurt (Main) Die Eigentümer von Holbeins bedeutendem Madonnen-Gemälde denken auch im Falle eines Umzugs des Kunstwerks von Darmstadt nach Frankfurt an einen Verkauf. Der Sprecher der Erbengemeinschaft, Prinz Donatus von Hessen, sagte jedoch: „Wir hoffen, dass wir eine andere und bessere Lösung finden.“ Der für Anfang 2004 geplante Umzug des fast 500 Jahre alten Gemäldes vom Darmstädter Schlossmuseum ins Frankfurter Städel hat einen heftigen Streit zwischen beiden Städten ausgelöst. Das Haus von Hessen hatte die geplante Verlegung seiner Leihgabe damit begründet, dass das Städel sich immer mehr zur hessischen Staatsgalerie entwickle. Die Adelsfamilie von Hessen habe sich ursprünglich zum Verkauf entschlossen, weil sie in den nächsten zehn Jahren 13 Millionen Euro an Erbersatzsteuer für ihre „Hessische Hausstiftung“ aufbringen müsse. Man hoffe jedoch, das „überaus komplexe Struktur- und Steuerproblem“ mit dem Land lösen zu können, sagte der Prinz. Die „Hausstiftung“ kümmert sich um den Unterhalt mehrerer hessischer Schlösser mit bedeutenden Kunstbeständen. Der Sprecher der Landgrafen-Familie betonte, die Erbengemeinschaft habe bereits Dezember 2001 den Leihvertrag für die Holbein-Madonna in Darmstadt wegen des geplanten Verkaufs des Bildes gekündigt. Darmstadts Oberbürgermeister Peter Benz, der sich dem Umzug widersetzt, habe nach der Kündigung 20 Monate lang „keinerlei Reaktion“ gezeigt. Benz hatte am Donnerstag als Reaktion auf den Standort-Wechsel der Madonna die kulturelle Zusammenarbeit Darmstadts mit Frankfurt aufgekündigt. Seine Stadt werde sich an der geplanten kulturellen Vernetzung beider Städte im Rahmen der Kulturinitiative Rhein-Main nicht beteiligen, sagte Benz. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })