Kultur: TanzAttentate
fabrik lädt zum Tag der offenen (Baustellen)-Tür
Stand:
fabrik lädt zum Tag der offenen (Baustellen)-Tür Staub, Dreck und kalte Räume – nicht gerade Attribute, um Besucher zu einem Tag der offenen Tür zu locken. Oder doch? Natürlich ist es interessant, was sich derzeit auf der Baustelle Schiffbauergasse tut – und wie sich auch die fabrik verändert. Jedenfalls nutzen die Tänzer das Theaterfest, um mit aufzusatteln und die eigenen Angebote in die Menge zu streuen. Während die Aikido Show im Baustellen-Flair kampfkünstlerisch über die „Bühne“ geht, will man open air vor allem mit den TanzAttentaten überraschen. Das sind spontane Tanzaufführungen mit Live-Musik und einfachen Choreografien, bei denen jeder mitmachen kann. Was entsteht, wenn sich alle TanzAttentate vereinigen, zeigt am Ende die Aufführung „Tanz mit mir“ – wiederum im Hause. Traditionell stehen im Mittelpunkt die Kurse, in die von 10 bis 21 Uhr kostenlos hinein geschnuppert werden darf. Neu im Programm sind Yoga für Kinder und Eltern (10 Uhr) sowie ein Tanzparcours für Kinder und Eltern (15.15 Uhr). Mit Pilates wartet die Tänzerin und Schauspielerin Kirsten Wendeborn erstmalig auf. Diese Trainingsmethode, die von der Mitte des Körpers ausgeht, ist vor über 70 Jahren von Joseph Pilates eingeführt worden. „Er war ein sehr fragiles Kind und hat sich für einen gesunden Körper stark gemacht“, so die Ausbilderin. Pilates habe u.a. im Zirkus gearbeitet, half aber auch im Ersten Weltkrieg Soldaten im Lazarett, wieder auf die Beine zu kommen. Vor dem Zweiten Weltkrieg wanderte er dann nach New York aus. Auch Kirsten Wendeborn verschlug es von Hamburg nach New York. Elf Jahre arbeitete sie dort als Tänzerin in Musicals, liebte besonders traditionelle Dauerbrenner wie „Hallo Dolly“. Nebenbei unterrichte sie Pilates, was auch für sie als Tänzerin manche berufstypischen Schäden beseitigen half. Um den Eltern stärker unter die Arme greifen zu können, kam sie jetzt nach Deutschland zurück, und versucht, als Schauspielerin Fuß zu fassen, „was nicht so einfach ist“. Immerhin konnte sie schon mit einem Arthur Miller-Projekt in der Tribüne Berlin aufwarten und in dem Boulevardstück „Süßer die Glocken“ in der Komödie am Kudamm spielen. In der fabrik möchte sie nun regelmäßig Pilates anbieten: „das durch präzise, langsame Arbeit besticht. Pilates ist nichts für Leute, die powern und springen wollen. Aber diese Trainungsform könnte auch für sie eine gute Ergänzung sein, da sie Verletzungen vorbeugen und eine stabile, dehnbare Muskulatur aufbauen hilft“, wirbt sie für diese Art der sportlichen Kräftigung. Geschnuppert werden darf bei ihr ab 12.15 Uhr. Wie es mit der fabrik nach dem Umbau ab 2006 weiter geht, darüber gibt ein InfoTalk um 16. 30 Uhr Auskunft: Geplant ist u.a., dass ständig Gast-Compagnies über mehrere Wochen vor Ort leben, arbeiten und ihre Produktionen zur Premiere bringen dürfen. H. Jäger
H. Jäger
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: