Kultur: Teehausgalerie
Deutsch-chinesisches Zusammengehen
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Für alle Liebhaber der chinesischen Kunst und Kultur könnte es in Potsdam künftig mehr geben als das Chinesische Teehaus in Sanssouci. Für die Eröffnung einer traditionellen Teestube, für die Einrichtung einer Bibliothek, für regelmäßige Kalligraphie- und Tuschmalereikurse, landeskundliche Vorträge, chinesische Sprachkurse und Projekttage an Schulen – für all dies und noch viel mehr setzt sich ein Personenkreis engagierter Deutscher und in Potsdam lebender Chinesen ein, der in der Galerie Ruhnke zur Vereinsgründung zusammentrat.
Unter dem assoziationsreichen Label „Teehausgalerie“ hat sich die frischgekürte Gesellschaft für deutsch-chinesischen Künstler- und Kulturaustausch Potsdam e.V. die gegenseitige Annäherung Deutschlands und der China via Kulturtransfer auf ihre Fahnen geschrieben. In der Bezeichnung „Teehausgalerie“ klingt bereits an, was das gemeinsam entwickelte Programm erwarten lässt. So wie in China das Teehaus als Ort für ungezwungenes geselliges Beisammensein fest in der Alltagskultur verankert ist, möchte der Verein eine Teehausgalerie schaffen, die in gleicher Weise kulturelle Begegnungsstätte ist. Eine besondere Rolle wird dabei die Vermittlung chinesischer Kunst, Literatur und kunsthandwerklicher Traditionen durch Ausstellungen, Vorträge und Lesungen spielen.
Für die Umsetzung ihrer zahlreichen Ideen sind die Initiatoren des Vereins auf Zuspruch und Unterstützung aus Potsdam und der Region angewiesen. Dies nicht nur, um die eigenen Reihen mit engagierten Mitgliedern aufzufüllen, sondern auch mit Blick auf jegliche Art von Rückhalt, den der Verein gerade in der anstrengenden Aufbauphase braucht.
Anette Mertens, gebürtig aus Rathenow, die als Sinologin, Keramikerin und Veranstalterin von China-Reisen die Situation vor Ort sehr gut kennt, hat den Vorsitz des Vereins übernommen. Sie hat bereits Kontakte in alle Richtungen geknüpft und setzt sehr stark auf das persönliche Interesse und Engagement von Deutschen und Chinesen. Noch befindet sich das Interesse nicht ganz im Gleichgewicht, ist der Wunsch in China, hier auf einen Partner zu treffen, sehr viel deutlicher zu spüren als umgekehrt. Vor diesem Hintergrund fällt der neugegründeten Gesellschaft eine wichtige Vermittlerrolle zu. In China wird übrigens Potsdam viel mehr als Berlin als deutsche Kulturstadt wahrgenommen. Von daher ist man dort auch an einem künstlerisch-kulturellen Austausch mit Potsdam überaus interessiert. „Nun warten wir“, so Anette Mertens, „noch auf den Handschlag der Leute dieser Stadt.“
Sollte es dem Verein gelingen, Sprach- und Kulturbarrieren und ausgedienten Klischees entgegenzuwirken, Austauschreisen zu ermöglichen und nicht zuletzt ein Qualitätsbewusstsein für den Reichtum der jeweils anderen Kultur und Tradition zu entwickeln, wären wesentliche Ziele der „Teehausgalerie“ erreicht. Bis diese ein geeignetes Quartier gefunden hat, wird sie mit ihren Veranstaltungen in der im Verein mitwirkenden Galerie Ruhnke an die Öffentlichkeit gehen.
Almut Andreae
Wer sich für die Aktivitäten des Vereins interessiert, ist zum Chinesischen Frühjahrsfest am 18. Februar um 18 Uhr mit chinesischer Verkostung und Spielen eingeladen. Anmeldungen über Anette Mertens unter Tel. 0331/6203333.
Almut Andreae
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