Kurzkritik: Überraschend zeitgemäß
Aus der schwülen Jahrhundertwende-Erzählung "Wellen" ist unter der Leitung von Barbara Bürk ein aktuelles Stück geworden. Am Freitagabend hatte die Adaption des Keyserling-Romans Premiere am Hans Otto Theater.
Stand:
Überraschungen sind naturgemäß immer da am größten, wo man sie am wenigsten erwartet. Mit den ersten Krokussen im Schnee ist das so, und auch mit der jüngsten Inszenierung am Hans Otto Theater. Denn wer hätte gedacht, dass gerade das Hans Otto Theater aus einem schwülen Jahrhundertwende-Roman um eine Gesellschaftsschicht, die es nicht mehr gibt, die sich in einem Land, das es so nicht mehr gibt, schrecklich langweilt, zu einem ungemein lebendigen und vor allem: zeitgemäßen Abend zaubert? Zumal die Vorlage von einem Autor stammt, der so regelmäßig von den Feuilletons „wiederentdeckt“ wie dann wieder vergessen wird. Die Rede ist von Eduard von Keyserlings Roman „Wellen“, geschrieben 1911. Die Regisseurin Barbara Bürk hat ihn nun in einer eigenen Bearbeitung auf die Bühne geholt – ganz frei vom Staub und Schwulst vergangener Zeiten.
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