Kultur: Unsichtbare Wunden
Sänger und Psychoanalytiker Bomberg über Spätfolgen politischer Repression
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Über „Unsichtbare Wunden“, die Spätfolgen politischer Repression in der DDR, spricht und singt der Arzt, Psychoanalytiker, Liedermacher und Autor Karl-Heinz Bomberg am Freitag, dem 26. Juni um 19.30 Uhr im Institut für Psychotherapie in der Rosa-Luxemburg-Str. 40.
Der Referent hat als Selbstbetroffener (Operativer Vorgang „Sänger“) Verfolgung und Haft erlebt und ist in seiner beruflichen Tätigkeit als Arzt und Psychoanalytiker ein ausgewiesener Kenner seelischer Traumata und deren psychischen Folgeschäden. Der Vortrag und die Liedbeispiele beschreiben die krankmachenden Folgen der SED-Diktatur. Neben 300 000 politischen Gefangenen, von denen über ein Drittel Traumafolgeschäden aufweisen, gab es sogenannte nicht strafrechtliche Repressionen durch flächendeckende Bespitzelung und erheblichen Eingriffen in die persönlichen Belange der Betroffenen. Hier stehen berufliche Benachteilungen mit zum Teil massiven Brüchen in den Lebensläufen an erster Stelle. Weiterhin geht es um die psychologischen Prozesse, die in Extremsituationen wie Haft und permanenter Verfolgung ablaufen und sich daraus ableitende Behandlungsmöglichkeiten.
Karl-Heinz Bomberg sei es wichtig, ein differenziertes DDR-Bild zu vermitteln, so der Veranstalter. PNN
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