zum Hauptinhalt

Kultur: Venus und Adonis

„I Confidenti“ bereitet Premiere von Scarlatti-Oper vor / Gespräch mit Christine Jaschinsky

Stand:

Das Potsdamer Opernensemble „I Confidenti“ bereitet gegenwärtig mit dem Ensemble Sans Souci Berlin die Produktion der Serenata „Venus und Adonis“ (I giardino d“Amore) des italienischen Barockkomponisten Alessandro Scarlatti vor. Die Premiere ist am 24. August um 20 Uhr im Schlosstheater im Neuen Palais vorgesehen. Zwei weitere Vorstellungen gibt es am 31. August und am 2. September in Potsdam. Mit der Leiterin von „I Confidenti“ sowie der Bühnen- und Kostümbildnerin Christiane Jaschinsky sprachen PNN.

Frau Jaschinsky, Sie sind nicht nur die Bühnen- und Kostümbildnerin der Serenata „Venus und Adonis“ (Il giardino d“amore) sie halten auch die organisatorischen Fäden in der Hand. War es Ihre Idee „Venus und Adonis“ aufzuführen?

Unser Anliegen ist es, Stücke aufzuführen, die außergewöhnlich sind und nur selten oder gar nicht zur Aufführung kommen. Auf der Suche nach einem kleinen, praktikablen Stück stießen wir auf Alessandro Scarlattis „l giardino d“amore“. Die Einzelheiten wurden im Team – Musikalische Leitung, Regie, Bühnen-/ Kostümbild – besprochen.

Wenn Sie das Vorhaben für so ein Projekt wie „Venus und Adonis“ vor sich zu liegen haben, also ganz am Anfang, wie regen Sie Ihre Ideenproduktion an und wie ordnen Sie diese Gedanken?

Besonders am Anfang gibt es klare Vorgaben durch den Regisseur, von mir kommen dann Angebote in Form von Entwürfen und Modellen, so wächst das Stück Schritt für Schritt: Kostüme, Bühnenaufbauten, Requisiten.

Haben Sie nach bestimmten Vorlagen gearbeitet?

Es waren keine Vorlagen nötig, ich habe schon mit Regisseur Frank Schleinstein gearbeitet, wir wussten gleich, wo hin wir wollen, bezüglich der Bilder und haben sehr schnell die Ergebnisse gefunden.

Welche besondere Zutat fügen Sie der historischen Aufführungspraxis hinzu?

Ich bin für den Raum zuständig, im Schlosstheater spielen wir in der historischen Bühne, die ich 2003 für das Theater gemalt habe. Sie folgt dem historischen Vorbild einer barocken Gassenbühne. Alle Bühnenaufbauten wurden in diesen Bühnenraum hineinkomponiert, die Kostüme folgen dem historischen Vokabular in den Formen, erhalten aber durch intensive Farben, Detaillösungen, Requisiten einen eigenen Charakter. Alle Bemalungen sind, wie im Barock, Originalbemalungen.

Worin unterscheiden sich Ihre Kostüme und Bühnenbilder von anderen?

Ich bin Malerin, die gelegentlich Ausflüge in die Oper macht, das heißt meine zweidimensionalen Bilder und deren Formensprache sind aus den „bewegten“ Bildern auf der Opernbühne nicht wegzudenken, es gibt schöne Anregungen nach beiden Seiten, die ich auch nicht missen möchte.

Wie funktioniert das Zusammenspiel zwischen Regie, Orchester und Bühnen-/Kostümbild?

Eigentlich kommen wir erst ab der Bauprobe im Theater richtig zusammen. Erst dann funktioniert das Zusammenspiel von allen Künsten, davor sind möglichst konkrete Absprachen nötig und viel Erfahrung, sich alles zusammen vorzustellen zu können.

Welches Ereignis der Produktion war bisher das Schönste in Ihrer Opernarbeit?

Es ist immer der Moment, wenn alles auf der Bühne zusammenkommt und es plötzlich dieses wunderbare Gesamtkunstwerk Oper ist, an dem wir so lange gearbeitet haben.

Die Fragen stellte Mariana Spranger

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })