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Kultur: Venus vor Gericht: Film als letzter Kunstzeuge

Der nationalsozialistische Propagandafilm „Venus vor Gericht“ gibt sich als Komödie aus und stellt einen erfolglosen jungen Bildhauer und frühen Anhänger der NSDAP in den Mittelpunkt, der aus Jux eines seiner Werke vergraben hat. Als der weibliche Torso 1930 gefunden wird, erklären ihn die „Spezialisten“ zum antiken Kunstwerk.

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Der nationalsozialistische Propagandafilm „Venus vor Gericht“ gibt sich als Komödie aus und stellt einen erfolglosen jungen Bildhauer und frühen Anhänger der NSDAP in den Mittelpunkt, der aus Jux eines seiner Werke vergraben hat. Als der weibliche Torso 1930 gefunden wird, erklären ihn die „Spezialisten“ zum antiken Kunstwerk. Da sie ihren Irrtum nicht zugeben wollen, muss der Bildhauer seine Urheberschaft in einem Prozess beweisen, was ihm nur durch das mutige Zeugnis seines Modells gelingt.

Der Film, der am kommenden Samstag um 11 Uhr nach einer Einführung durch Kunstwissenschaftler Andreas Hüneke im Filmmuseum zu sehen ist, polemisiert gleichzeitig gegen die moderne Kunst. Bei Szenen in einer jüdischen Kunsthandlung wurden für die Ausstattung Originalkunstwerke verwendet, die 1937 von den Nationalsozialisten als „entartete Kunst“ verfemt und aus deutschen Museen entfernt worden waren. Skulpturen von Ernst Ludwig Kirchner und Erich Heckel, Gemälde von Wassily Kandinsky und Paul Kleinschmidt sowie weitere Kunstwerke sind bis heute verschollen – der Film ist der letzte Beleg ihrer Existenz. Erst kürzlich wurden zwei der Plastiken – von Margarethe Moll und Otto Freundlich – im Zentrum Berlins aus dem Schutt des Zweiten Weltkriegs geborgen. Die Einführung informiert über die Hintergründe. Ein Gespräch über die Methoden nationalsozialistischer Propaganda soll sich anschließen. kip

Venus vor Gericht, 4. Juni 11 Uhr, Filmmuseum, Kartenreservierung unter Tel. (0331)27181-12, Einführung und Publikumsgespräch: Andreas Hüneke, Potsdamer Kunstverein

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